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das Expertengremium für Tierhaltung hat seine Arbeit eingestellt. Was ist passiert?
👨💼 👨💼 Die Borchert-Kommission
Am Dienstag hat sich das „Kompetenzzentrum Nutztierhaltung“ (Borchert-Kommission) aufgelöst. Landwirt/-innen und Umweltverbände sehen darin ein fatales Signal.
Die Kommission wurde 2019 gegründet und von dem ehem. Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert (CDU) geleitet. Sie bestand aus Vertreter/-innen von Wissenschaft, Landwirtschaft, Wirtschaft sowie Verbraucher-, Tier- und Umweltschutzverbänden.
Das Gremium hatte dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) Empfehlungen zum Umbau der Tierhaltung gemacht. Ihr Ziel: das Tierwohl fördern und die Umweltbelastung senken.
🚜 💰 Maßnahmen und Umsetzung
2020 hatte die Kommission ein Konzept für die Nutztierhaltung vorgelegt. Sie schätzte die Kosten für den Umbau der Tierhaltung auf 3 bis 5 Mrd. Euro pro Jahr – für Umbauten, weniger Tiere und höhere Preise für tierische Lebensmittel.
Im geplanten Haushalt der Bundesregierung (BReg) für 2024 sah die Kommission jedoch keinen Spielraum für die Umsetzung ihrer Empfehlungen.
Die BReg will 1 Mrd. Euro allein in das Schweinetierwohl investieren – im Herbst kommt z.B. ein Tierwohllabel für Schweinefleisch. Seit 2022 ist es bereits verboten, männliche Küken zu töten.
🐷 🐔 Tierhaltung in D.
Über den ethisch angemessenen Umgang mit Nutztieren sowie den Konsum von tierischen Produkten wird in D. diskutiert: Es geht um artgerechte Tierhaltung, das richtige Futter sowie moralisch vertretbare Schlachtungen.
2020 gab es in D. 763 Mio. Nutztiere, davon waren 173 Mio. Geflügel. 2023 wurden 21 Mio. Schweine und 11 Mio. Rinder gehalten.
Die Fleischproduktion geht zurück: 2022 waren es mit 7 Mio. Tonnen 8 % weniger als 2021.
➡️ Welche tierethischen Positionen es gibt, erfährst du im Video:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1998
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