🌄 Guten Morgen,
was mit einem Streik in Ost-Berlin begann, ergriff das ganze Land: Morgen vor 70 Jahren wurde der Volksaufstand in der DDR niedergeschlagen.
🔎 🕰️ Die Hintergründe
Die DDR steckte in den 50er Jahren in der Krise: die Lebensmittel waren knapp, der Lebensstandard niedrig und die industrielle Produktion rückläufig. Viele flüchteten in den Westen – allein im ersten halben Jahr 1953 waren es 225.878 Menschen.
Im Juli 1952 beschloss die SED-Führung, dass Landwirt/-innen ihre Betriebe zu Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) zusammenschließen sollten. Diese Kollektivierung stieß auf Widerstand.
Ende Mai 1953 erhöhte die Regierung die Arbeitsnorm um 10 %. Arbeiter/-innen sollten künftig für den gleichen Lohn mehr Arbeit leisten.
✊ 🪧 Der Protest
Am 17. Juni 1953 protestierten in der DDR eine Millionen Menschen gegen die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Damit schlossen sie sich Ost-Berliner Bauarbeiter/-innen an, die schon am 15. & 16. Juni gestreikt hatten.
In über 700 Orten gingen sie auf die Straße, besetzten öffentliche Gebäude, streikten. Ihre Forderung: freie Wahlen, das Ende des SED-Regimes und die Wiedervereinigung.
Die Sowjetunion griff ein und verkündete das Kriegsrecht. Sie übernahm die Regierungsgewalt in der DDR. Durch das Militär wurde der Aufstand brutal niedergeschlagen.
🪦 🗓️ Die Folgen
Bei dem Volksaufstand starben mindestens 55 Menschen, 34 davon durch Schussverletzungen. Etwa 10.000 wurden festgenommen, einige hingerichtet. Andere starben in Haft.
Die SED-Führung bezeichnete den Aufstand als „faschistischen Putsch“ und „Konterrevolution“. Sein Ausmaß wurde vertuscht.
Hingegen erklärte die BRD den 17. Juni zum „Tag der deutschen Einheit“, der erst 1990 ersetzt wurde.
➡️ Hier erfährst du mehr über den 17. Juni 1953:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1972
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