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Und doch wieder Erdoğan: Der alte und neue Präsident konnte sich bei der Stichwahl am vergangenen Sonntag durchsetzen. Während manche feiern, überlegen andere, das Land zu verlassen.
🗳️ Das Ergebnis
Recep Tayyip Erdoğan hat bei der Stichwahl am 28. Mai 52 % der Stimmen erhalten, sein Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu 48 %.
Laut Wahlbeobachtenden war die Wahl frei, aber nicht fair: 90 % der türkischen Medien stehen unter Erdoğans Einfluss. Die Wahlberichterstattung war nicht ausgewogen.
In Deutschland gingen 732.000 Deutsch-Türk/-innen von 1,5 Mio. Wahlberechtigen zur Wahl. 67 % stimmten für Erdoğan.
🤔 Erdoğan-Kult?
In der Türkei ist Erdoğan u.a. wegen seines selbstbewussten Auftretens gegenüber der EU und NATO sowie seiner Flüchtlingspolitik populär: Er will viele der rund 3,6 Mio. syrischen Geflüchteten zurückschicken.
Viele sehen ihn als „Macher“, der die Türkei in den vergangenen 20 Jahren wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich modernisiert hat.
Die Gründe für den Wahlerfolg Erdoğans in Deutschland sehen Expert/-innen u.a. in den hierzulande sehr aktiven AKP-nahen Organisationen, aber auch in den z.T. traditionell, religiös geprägten Familien. Erdoğan und seine Partei, die AKP, stehen für diese Werte ein.
🇹🇷 Folgen für die Türkei
Expert/-innen befürchten, dass Erdoğan seine Macht ausbauen und noch autoritärer regieren könnte. Kılıçdaroğlu wollte die Macht des Parlamentes wieder stärken.
Für Gegner/-innen von Erdoğan und Minderheiten ist das Ergebnis ein Rückschlag: Erdoğan und seine Partei vertreten LGBTQI*- und frauenfeindliche Positionen und wollen deren Rechte einschränken. Kurd/-innen werden seit Jahren von Erdoğans AKP diskriminiert.
Auch wirtschaftlich steckt die Türkei in der Krise: Die Lira ist nach Erdoğans Sieg auf ein Rekordtief gesunken, die Inflation liegt bei 44 %.
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