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die Bundesregierung hat sich auf Eckpunkte zur Legalisierung von Cannabis geeinigt. Das Gesetz dazu soll noch in diesem Jahr kommen.
💨 Was ist geplant?
Zukünftig soll der Anbau von bis zu drei Cannabispflanzen sowie der Besitz von bis zu 25 Gramm zu privaten Zwecken erlaubt sein.
Anbau und Abgabe von Cannabis sollen über Non-Profit-Vereine (sog. "Cannabis-Clubs") möglich sein. Für Minderjährige bleiben Besitz und Konsum verboten.
Eine umfassende Legalisierung (freier Verkauf) musste verworfen werden, da diese mit aktuellem EU-Recht nicht vereinbar ist. Stattdessen sollen in sog. Modellregionen kommerzielle Lieferketten (Produktion, Vertrieb, Verkauf) erprobt und wissenschaftlich begleitet werden.
📣 Reaktionen/Debatte
Kritik an den Plänen der Bundesregierung kommt etwa von der Union und den Polizeigewerkschaften. Sie fürchten u. a. eine Verharmlosung der Droge.
Befürworter/-innen erhoffen sich dagegen eine bessere Qualitätskontrolle, die Eindämmung des illegalen Handels und neue Chancen für Jugend- und Gesundheitsschutz.
🌐 Cannabis-Legalisierung international
In der internationalen Drogenpolitik wird zwischen zwei Begriffen unterschieden: Die Entkriminalisierung betrifft nur den privaten Konsum. Bei einer Legalisierung werden zudem Produktion und Handel erlaubt.
Als erstes Land legalisierte Uruguay vor etwa 10 Jahren Cannabis – mit gemischter Bilanz. Der Umsatz auf dem Schwarzmarkt verringerte sich merklich. Es kaufen jedoch nur ca. 1/3 der Konsument/-innen Cannabis auf legalem Weg. Grund ist u.a. die mangelnde Infrastruktur.
Weltweit ist Cannabis bisher nur in Uruguay, Kanada und bestimmten Staaten der USA legal. Als weiteres EU-Land plant Tschechien die Legalisierung.
➡️ Mehr zum Verhältnis von Menschen und Drogen liest du hier:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1927
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