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Völkermord an den Armenier/-innen | Deine tägliche Dosis Politik | bpb.de

Völkermord an den Armenier/-innen Deine tägliche Dosis Politik

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(© bpb)

Guten Morgen,

heute vor 108 Jahren begann einer der ersten Genozide des 20. Jahrhunderts – der Völkermord an den Armenier/-innen.

🔍 Wie konnte es dazu kommen?

  • 1913-18 regierte im einstigen osmanischen Vielvölkerstaat eine rechtsnationalistische, diktatorische Komiteeregierung. Sie strebte einen islamischen, ethnisch homogenen Staat an.

  • 1,5-2 Mio. überwiegend christliche Armenier/-innen lebten damals im Osmanischen Reich. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts begannen nationalistische Eliten, sie als "innere Feinde" zu stilisieren. Die Armenier/-innen strebten wiederum nach Unabhängigkeit.

  • 1914 trat das Osmanische Reich in den Ersten Weltkrieg ein. Unter dem Vorwand einer armenischen Revolution wurde am 24. April 1915 die Massenvernichtung und -vertreibung eingeleitet. Bis zu 1,5 Mio. Menschen starben u.a. durch Hinrichtungen, Durst und Krankheit.

🇩🇪 Die Rolle Deutschlands

  • Zur Zeit des Genozids arbeiteten das deutsche und türkische Militär eng zusammen. Die Türkei galt D. als wichtiger strategischer Partner im Ersten Weltkrieg.

  • Der Völkermord war im Deutschen Reich nicht nur bekannt, sondern deutsche Militärs waren an der systematischen Vernichtung des armenischen Volkes beteiligt.

  • Vereinzelter Protest deutscher Diplomaten und Politiker blieb ungehört. Die deutsche Führung stellte das Thema schließlich unter Zensur.

📚 Die Aufarbeitung

  • Die Aufarbeitung der Geschehnisse gestaltet sich langwierig und schwierig. Bis heute bestreitet die türkische Regierung die Einstufung der Massaker als Genozid.

  • 2016 erkannte der Deutsche Bundestag den Völkermord an den Armenier/-innen offiziell als solchen an.

  • Die Anerkennung des Völkermords führte in D., wie in anderen Ländern auch, zu einer diplomatischen Krise mit der Türkei.

➡️ Mehr zum Thema liest du hier:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1927

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Deine bpb Social Media Redaktion

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