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frisch erholt melden wir uns zurück aus den Ferien.
1960 wurde das erste Atomkraftwerk (AKW) in Deutschland in Betrieb genommen. Seit Samstag ist Atomenergie hierzulande Geschichte.
🚪 ☢️ Der Atomausstieg
Drei AKW waren zuletzt in Betrieb: das Emsland in Niedersachsen, das Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg und das Isar 2 in Bayern.
Am 15. April wurden sie nach etwa 35 Jahren Betrieb abgeschaltet. 2022 erzeugten sie noch ca. 6 % der Stromversorgung in D, zuletzt waren es noch 4 %.
Die Stilllegung war ursprünglich für Ende 2022 geplant. Aufgrund der Energiekrise infolge des russischen Angriffskriegs verlängerte Bundeskanzler Olaf Scholz die Laufzeit.
🕰️ Atomkraft in Deutschland
Die rot-grüne Bundesregierung änderte 2002 das Atomgesetz. Der Neubau von AKW wurde verboten und der schrittweise Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen.
Um Energiemangel vorzubeugen und CO2-Emissionen zu reduzieren, beschloss die Regierungskoalition aus Union und FDP 2010 eine Laufzeitverlängerung,
2011 führte die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima zu einer politischen Kehrtwende. Die damalige Bundesregierung unter Angela Merkel legte den Atomausstieg bis 2022 fest.
🔎 Endlagersuche
In den 1970er Jahren fanden erste Massenproteste gegen Atomkraft statt. Zentrale Kritikpunkte waren und sind bis heute die Gefahr von nuklearen Unfällen und die Entsorgung des radioaktiven Atommülls.
Die Suche nach Endlagern für den Atommüll läuft. Mit einer Inbetriebnahme eines Endlagers wird jedoch nicht vor 2050 gerechnet.
Das Problem der Entsorgung stellt eine große Herausforderung dar. Laut Bundesumweltministerin Steffi Lemke werden noch 30.000 Generationen mit dem Atommüll leben müssen.
➡️ Wie bis zuletzt über die Atomkraft diskutiert wurde und wie andere europäische Länder dazu stehen, erfährst du hier: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1917
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Deine bpb Social Media Redaktion