🤡 Helau, Alaaf und Ahoi!
Mit der heutigen Weiberfastnacht beginnt in vielen Karnevalshochburgen der Straßenkarneval. Was ist eigentlich das Politische am Karneval?
🎭 Narrenursprung
Karneval, Fastnacht oder Fasching: Das gemeinsame Verkleiden und Feiern ist seit dem Mittelalter nachweisbar. Schon im antiken Rom gab es die Saturnalien, ein Volksfest, an dem sich Sklaven als Herren verkleideten und umgekehrt.
"Fas(t)nacht" kommt vom mittelhochdeutschen Wort "Vas(t)(en)nacht" und bezeichnet die Nacht vor der Fastenzeit. Kurz vor der 40-tägigen Zeit des Verzichts wurden die von der Kirche erlassenen Regeln übertreten und noch einmal ausgelassen gefeiert.
1823 wurde in Köln unter preußischer Herrschaft der Exzess geordnet und der Rosenmontagszug eingeführt. Uniformen und Karnevalsorden kommen aus dieser Zeit.
✂ 👔 Die Weiberfastnacht
Am Donnerstag vor Rosenmontag übernehmen die Frauen symbolisch die Macht. Die fest zementierten Geschlechterrollen wurden traditionell auf den Kopf gestellt, Kinder und Haushalt den Männern überlassen.
Bis heute ist es vielerorts Brauch, dass Frauen die Rathäuser besetzen und für die Karnevalstage die Macht innehaben.
Seit den 50er Jahren ist es zudem Tradition, Männern die Krawatte abzuschneiden.
📣 Politik und Karneval
Ab den 1830er Jahren vollzog sich eine Politisierung des Karnevals, er wurde zum Sammelbecken für revolutionär-demokratische Strömungen und ein Sinnbild für den Kampf gegen Zensur und die staatliche Ordnung.
Seit der Nachkriegszeit gehört der Karneval fest zum politischen Alltag. Politiker/-innen geben in Reden Privates preis und geben sich volksnah.
Im Karneval werden sexistische und rassistische Stereotype reproduziert und sexuelle Übergriffe verübt. In mehreren Städten gibt es Schutzräume oder Hotlines für Opfer sexualisierter Gewalt.
Ein Pro und Contra über kulturelle Aneignung im Karneval findest du hier:
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