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1970 wurden die Affenpocken zum erstem Mal bei einem Menschen nachgewiesen, zurzeit ist das Virus Topthema. Warum gerade jetzt?
Affenpocken …
heißt ein Virus, das Nagetiere z.B. durch einen Biss auf den Menschen übertragen können. Bei Affen wurde das Virus 1958 nachgewiesen und hat so seinen Namen erhalten.
Vor allem im west- und zentralafrikanischen Raum kommt es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen. Nun häufen sich Fälle in Europa – die Betroffenen waren zuvor aber nicht in den bekannten Virusgebieten und hatten auch keinen Kontakt zueinander.
Anders als das Corona-Virus überträgt sich das Virus zwischen Menschen nur durch engen körperlichen Kontakt. Der Krankheitsverlauf wird für die meisten Menschen als nicht schwerwiegend eingeschätzt.
Droht eine neue Pandemie?
Wissenschaftler/-innen gehen nicht davon aus – dafür sei die allgemeine Ansteckungsgefahr zu gering.
Dennoch fordern sie, konsequent zu reagieren, etwa mit der Einrichtung eines globalen Präventionsteams unter der Leitung der WHO.
Einen Impfstoff gegen Pocken gibt es schon. Bis die Krankheit als ausgerottet galt, gab es in 🇩🇪 eine Pflicht zur Erstimpfung (bis 1976). Man geht davon aus, dass damals Geimpfte gegen Affenpocken gut geschützt sind.
➡️ Gesundheitsminister Lauterbach hat gestern neue Lieferungen angekündigt – eine Impfung breiter Bevölkerungsgruppen wie gegen das Coronavirus wird jedoch nicht nötig sein.
Infektionsketten?
Unter den Betroffenen sind vor allem "Männer, die Sex mit anderen Männern gehabt" hätten, so Lauterbach. Daher seien sie "zum jetzigen Zeitpunkt" die "Hauptrisikogruppe". Gleichzeitig warnte er vor einer Stigmatisierung.
Forscher/-innen schließen angesichts der dünnen Datenlage einen Zufall nicht aus. Die Krankheit werde durch engen Körperkontakt übertragen und sei völlig unabhängig von sexueller Orientierung.
🧐 Infos zu Affenpocken findest du beim Robert Koch-Institut:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1137
🎓 Wie der Mensch mit Natur und Wildtieren umgeht und so neue Krankheiten provoziert:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1138
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Deine bpb Online-Redaktion