Guten Morgen,
noch 2019 erklärte Frankreichs Präsident Macron das Verteidigungsbündnis Nato für "hirntot" 🧠 . Nur drei Jahre später hat sich das Blatt gewendet: Mit Finnland 🇫🇮 und Schweden 🇸🇪 gibt es nun sogar zwei neue Bewerber auf Mitgliedschaft in der Allianz.
Warum wollen Finnland und Schweden in die Nato?
In Nordeuropa ist die Sorge vor einem russischen Angriff nach dem Überfall auf die Ukraine groß.
Die "North Atlantic Treaty Organization", kurz Nato, sichert ihren Mitgliedsstaaten, u.a. 🇩🇪, 🇫🇷, 🇺🇸, 🇬🇧, 🇹🇷, einen gemeinsamen Schutz zu.
Was sprach bisher gegen die Mitgliedschaft?
Finnland verbindet eine 1.300 Kilometer lange Grenze mit Russland. Im Kalten Krieg wollte das Land nicht Teil des westlichen Verteidigungsbündnisses werden, um die Beziehungen zum Nachbarn Russland nicht zu gefährden.
In Schweden galt lange: Für den Erhalt des Friedens ist es am besten, keinem Bündnis anzugehören.
➡️ Mit dem Angriffskrieg Russlands hat sich die Stimmung in beiden Ländern zugunsten einer Mitgliedschaft geändert.
Was bringt der Beitritt?
Einem Nato-Beitritt müssen alle 30 Mitgliedsstaaten zustimmen. Das dauert meist mehrere Monate, soll nun aber schnell gehen. Allerdings droht die Türkei mit einem Veto.
Finnland und Schweden fordern eine rasche Aufnahme, da in der Übergangsphase noch nicht Artikel 5 greift: der "Bündnisfall".
➡️ Dieser garantiert jedem Nato-Mitglied die militärische Unterstützung durch die Verbündeten, falls es angegriffen wird.
Was bedeutet die Erweiterung für
… die Nato selbst?
➡️ Mit dem Krieg in der Ukraine ist das von Macron 2019 noch scharf kritisierte Bündnis wieder wichtig geworden. Mit Finnland und Schweden kämen Mitglieder hinzu, die über starke militärische Kapazitäten verfügen.
… Russland?
➡️ Dort wertet man die Entscheidung als "unfreundlichen Akt" und sieht die eigene Sicherheitslage verschlechtert.
🎓 Was steckt hinter der Haltung der Türkei? Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1132
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Deine bpb Online-Redaktion