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Das Quiz zum 10. Jahrestag "Arabischer Frühling" (2021) | Deine tägliche Dosis Politik | bpb.de

In wie vielen arabischen Staaten gab es 2011 Proteste und Veränderungen? Wo in der arabischen Welt gingen 2019 erneut Menschen auf die Straße? Was haben die Demonstrationen bewirkt? Teste dein Wissen in unserem Quiz!

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In wie vielen arabischen Staaten kam es bis Anfang/Mitte 2011 zu Protesten und Umbrüchen?

Erläuterung

Ausgehend von Tunesien kam es bis zur ersten Jahreshälfte 2011 zu Protesten und Umbrüchen in 10 Ländern: Ägypten, Bahrain, Jemen, Jordanien, Kuwait, Libyen, Marokko, Saudi-Arabien und Syrien. In den meisten Ländern wurden in der Folge – wenn auch oft nur kosmetische – Reformen durchgeführt.
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Die Revolution in Tunesien erhielt in der Berichterstattung den Namen Jasmin-Revolution. Wieso?

Erläuterung

Jasmin ist die Nationalblume Tunesiens. Woher genau der Name Jasmin-Revolution kommt, ist umstritten. Manche verweisen auf einen Blog-Post des Journalisten Zied El Hani kurz vor dem Sturz des damaligen tunesischen Präsidenten Ben Alis. Dort bezeichnete er die Massenproteste in Tunesien als "Jasmin-Revolution". Es gibt jedoch unterschiedliche Einschätzungen, inwieweit der Name den Ereignissen gerecht wird.
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Was war der Auslöser für die Revolution in Tunesien 2011?

Erläuterung

Am 17. Dezember 2010 zündete sich der 26-jährige Gemüsehändler Mohammed Bouazizi mitten auf der Straße in der Kleinstadt Sidi Bouzid an. Der Hintergrund: Als Obstverkäufer brauchte er eine Lizenz, die er sich nicht leisten konnte. Als Polizisten ihn erwischten, konfiszierten sie seine Waren und seine digitale Waage – und damit seine Lebensgrundlage. Die Verzweiflung brachte ihn dazu, sich selbst mit Benzin zu überschütten und anzuzünden – ein Bild, das den Rest der Bevölkerung gegen den korrupten Staat aufbrachte.

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Welchen Erfolg konnten die Protestierenden in Tunesien am 14. Januar 2011 verbuchen?

Erläuterung

Am 14. Januar 2011 floh Präsident Zine el-Abidine Ben Ali nach Saudi-Arabien. Unter der 23-jährigen Herrschaft des Diktators florierte die Korruption und die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung verschlechterte sich zunehmend. Eine neue, 2014 verabschiedete Verfassung konnte einen Kompromiss zwischen den konservativen und progressiven Kräften erzielen und das Land leicht stabilisieren.
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Wie lautete die zentrale Forderung der Protestbewegungen von 2011?

Erläuterung

Aber auch die anderen genannten Forderungen gab es. Die eine zentrale Forderung zu benennen ist schwierig. In Tunesien, Ägypten, Syrien und Libyen forderten viele Protestierende den Sturz des Regimes. Wohingegen in der Monarchie Marokko der Ruf nach einer Verfassung auf den Straßen zu hören war. Im Jemen klagten die Demonstrierenden vor allem die korrupten Machenschaften des Präsidenten Ali Abduallah Saleh an.
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In welchem Land mündeten die Proteste in einen Bürgerkrieg?

Erläuterung

Im März 2011 begannen in Syrien die Proteste gegen die Diktatur von Baschar al-Assad und eskalierten, als das Regime mit Gewalt die Demonstrationen niederschlug. In der Folge wurde Syrien zum Schlachtfeld von fünf ausländischen Armeen und Milizen: Russland, Iran, die libanesische Hisbollah, die Türkei im Norden und die USA. Darunter leidet vor allem die Zivilbevölkerung. Bis heute gibt es im Land bewaffnete Konflikte, mehr als 387.000 Menschen wurden getötet und Millionen vertrieben. Auch in Jemen endeten die Umsturzbestrebungen der Bevölkerung in einem Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung.

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Welcher Machthaber wurde im Zuge der Revolution in Libyen gestürzt?

Erläuterung

Muammar al-Gaddafi war seit einem Militärputsch 1969 Oberhaupt Libyens. Unter seiner Führung baute er die Monarchie in eine sozialistische Republik um. Trotz direktdemokratischer Doktrin regierte er das Land bis zu seinem Sturz im Oktober 2011 autoritär. Kurze Zeit später wurde Gaddafi unter ungeklärten Umständen von libyschen Milizen getötet.

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Wieso werden die Umsturz- und Revolutionsbewegungen, die seit 2011 im Nahen Osten und in Nordafrika stattfanden, auch als "Arabischer Frühling" bezeichnet?

Erläuterung

Die Bezeichnung "Frühling" soll auf einen Neuanfang hindeuten, wie auch Blumen und Pflanzen im Frühling neu sprießen. Sie wurde v.a. von der westlichen Presse auch in Anlehnung an den "Prager Frühling", eine Reformbewegung 1968 in der Tschechoslowakei, gewählt. Die Bezeichnung wird seit einigen Jahren unter Expert/-innen sowie Aktivist/-innen immer kontroverser diskutiert, insbesondere da es auch vor 2011 bereits Proteste und eine politisch aktive Zivilbevölkerung in den Staaten gab.

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2019 protestierten in einigen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas wieder Menschen gegen die Machthabenden. In welchen Ländern kam es u. a. zu Demonstrationen?

Erläuterung

Im Februar 2019 führte die Ankündigung einer erneuten Kandidatur des Präsidenten Algeriens, Abdelaziz Bouteflika, zu monatelangen Protesten gegen den Präsidenten und Forderungen nach einem radikalen Systemwandel. Grundlegende Veränderungen forderten auch die Libanesinnen und Libanesen im Oktober als Reaktion auf die geplante Steuer auf WhatsApp-Nachrichten. Im Sudan führten die Inflation und eine desolate wirtschaftliche Lage zu Protesten, die schließlich den Sturz des autoritär regierenden Präsident Omar al-Bashir zur Folge hatten.
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Wer ist Tawakkul Karman?

Erläuterung

Tawakkul Karman ist eine jemenitische Journalistin und politische Aktivistin. Sie war eine der Initiatorinnen der Proteste in Jemen und gewann 2011 den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz für die Rechte der Frauen. Auch in anderen Ländern standen Frauen an der Spitze der Protestbewegungen.
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Ihre Auswertung

In wie vielen arabischen Staaten kam es bis Anfang/Mitte 2011 zu Protesten und Umbrüchen?

Erläuterung
Ausgehend von Tunesien kam es bis zur ersten Jahreshälfte 2011 zu Protesten und Umbrüchen in 10 Ländern: Ägypten, Bahrain, Jemen, Jordanien, Kuwait, Libyen, Marokko, Saudi-Arabien und Syrien. In den meisten Ländern wurden in der Folge – wenn auch oft nur kosmetische – Reformen durchgeführt.

Die Revolution in Tunesien erhielt in der Berichterstattung den Namen Jasmin-Revolution. Wieso?

Erläuterung
Jasmin ist die Nationalblume Tunesiens. Woher genau der Name Jasmin-Revolution kommt, ist umstritten. Manche verweisen auf einen Blog-Post des Journalisten Zied El Hani kurz vor dem Sturz des damaligen tunesischen Präsidenten Ben Alis. Dort bezeichnete er die Massenproteste in Tunesien als "Jasmin-Revolution". Es gibt jedoch unterschiedliche Einschätzungen, inwieweit der Name den Ereignissen gerecht wird.

Was war der Auslöser für die Revolution in Tunesien 2011?

Erläuterung
Am 17. Dezember 2010 zündete sich der 26-jährige Gemüsehändler Mohammed Bouazizi mitten auf der Straße in der Kleinstadt Sidi Bouzid an. Der Hintergrund: Als Obstverkäufer brauchte er eine Lizenz, die er sich nicht leisten konnte. Als Polizisten ihn erwischten, konfiszierten sie seine Waren und seine digitale Waage – und damit seine Lebensgrundlage. Die Verzweiflung brachte ihn dazu, sich selbst mit Benzin zu überschütten und anzuzünden – ein Bild, das den Rest der Bevölkerung gegen den korrupten Staat aufbrachte.
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Welchen Erfolg konnten die Protestierenden in Tunesien am 14. Januar 2011 verbuchen?

Erläuterung
Am 14. Januar 2011 floh Präsident Zine el-Abidine Ben Ali nach Saudi-Arabien. Unter der 23-jährigen Herrschaft des Diktators florierte die Korruption und die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung verschlechterte sich zunehmend. Eine neue, 2014 verabschiedete Verfassung konnte einen Kompromiss zwischen den konservativen und progressiven Kräften erzielen und das Land leicht stabilisieren.

Wie lautete die zentrale Forderung der Protestbewegungen von 2011?

Erläuterung
Aber auch die anderen genannten Forderungen gab es. Die eine zentrale Forderung zu benennen ist schwierig. In Tunesien, Ägypten, Syrien und Libyen forderten viele Protestierende den Sturz des Regimes. Wohingegen in der Monarchie Marokko der Ruf nach einer Verfassung auf den Straßen zu hören war. Im Jemen klagten die Demonstrierenden vor allem die korrupten Machenschaften des Präsidenten Ali Abduallah Saleh an.

In welchem Land mündeten die Proteste in einen Bürgerkrieg?

Erläuterung
Im März 2011 begannen in Syrien die Proteste gegen die Diktatur von Baschar al-Assad und eskalierten, als das Regime mit Gewalt die Demonstrationen niederschlug. In der Folge wurde Syrien zum Schlachtfeld von fünf ausländischen Armeen und Milizen: Russland, Iran, die libanesische Hisbollah, die Türkei im Norden und die USA. Darunter leidet vor allem die Zivilbevölkerung. Bis heute gibt es im Land bewaffnete Konflikte, mehr als 387.000 Menschen wurden getötet und Millionen vertrieben. Auch in Jemen endeten die Umsturzbestrebungen der Bevölkerung in einem Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung.
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Welcher Machthaber wurde im Zuge der Revolution in Libyen gestürzt?

Erläuterung
Muammar al-Gaddafi war seit einem Militärputsch 1969 Oberhaupt Libyens. Unter seiner Führung baute er die Monarchie in eine sozialistische Republik um. Trotz direktdemokratischer Doktrin regierte er das Land bis zu seinem Sturz im Oktober 2011 autoritär. Kurze Zeit später wurde Gaddafi unter ungeklärten Umständen von libyschen Milizen getötet.
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Wieso werden die Umsturz- und Revolutionsbewegungen, die seit 2011 im Nahen Osten und in Nordafrika stattfanden, auch als "Arabischer Frühling" bezeichnet?

Erläuterung
Die Bezeichnung "Frühling" soll auf einen Neuanfang hindeuten, wie auch Blumen und Pflanzen im Frühling neu sprießen. Sie wurde v.a. von der westlichen Presse auch in Anlehnung an den "Prager Frühling", eine Reformbewegung 1968 in der Tschechoslowakei, gewählt. Die Bezeichnung wird seit einigen Jahren unter Expert/-innen sowie Aktivist/-innen immer kontroverser diskutiert, insbesondere da es auch vor 2011 bereits Proteste und eine politisch aktive Zivilbevölkerung in den Staaten gab.
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2019 protestierten in einigen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas wieder Menschen gegen die Machthabenden. In welchen Ländern kam es u. a. zu Demonstrationen?

Erläuterung
Im Februar 2019 führte die Ankündigung einer erneuten Kandidatur des Präsidenten Algeriens, Abdelaziz Bouteflika, zu monatelangen Protesten gegen den Präsidenten und Forderungen nach einem radikalen Systemwandel. Grundlegende Veränderungen forderten auch die Libanesinnen und Libanesen im Oktober als Reaktion auf die geplante Steuer auf WhatsApp-Nachrichten. Im Sudan führten die Inflation und eine desolate wirtschaftliche Lage zu Protesten, die schließlich den Sturz des autoritär regierenden Präsident Omar al-Bashir zur Folge hatten.

Wer ist Tawakkul Karman?

Erläuterung
Tawakkul Karman ist eine jemenitische Journalistin und politische Aktivistin. Sie war eine der Initiatorinnen der Proteste in Jemen und gewann 2011 den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz für die Rechte der Frauen. Auch in anderen Ländern standen Frauen an der Spitze der Protestbewegungen.