Die W. R. entstand nach dem Ersten Interner Link: Weltkrieg (1914–1918) und der erzwungenen Abdankung Kaiser Wilhelms II. 1918 (Novemberrevolution) und endete 1933 mit der nationalsozialistischen »Machtergreifung«. Die Namensgebung geht auf den Tagungsort der Interner Link: Nationalversammlung zurück, die die erste dt. parlamentarisch-demokratische und republikanische Interner Link: Verfassung verabschiedete. Diese begründete eine föderative Interner Link: Republik, an deren Spitze ein für sieben Jahre direkt vom Volk gewählter Reichspräsident stand. Der Reichspräsident war Teil der Interner Link: Exekutive und verfügte über ein Notverordnungsrecht (das gegen Ende der W. R. zunehmend missbraucht wurde). Die Reichsregierung wurde vom Reichskanzler geführt, der sowohl vom Reichspräsidenten (Ernennung und Entlassung) als auch von einer Reichstagsmehrheit abhängig war. Die Interner Link: Legislative bestand aus dem (wichtigeren) Reichstag und dem Reichsrat. Der Reichstag war die für vier Jahre nach dem Verhältniswahlrecht gewählte Volksvertretung; er besaß die vollen demokratischen Gesetzgebungs-, Budget- und Kontrollrechte und spielte im politischen Prozess eine entscheidende Rolle. Seine Interner Link: Funktion war allerdings durch Interner Link: Rechte des Reichspräsidenten (besonders das Recht zur Auflösung des Interner Link: Parlaments) eingeschränkt. Die wichtigsten der (aufgrund des reinen Verhältniswahlrechts) sehr zahlreichen Interner Link: Parteien der W. R. waren: die sog. Parteien der Weimarer Koalition, d. h. die Träger derInterner Link: Demokratie: Dt. Demokratische Partei (DDP), Dt. Zentrumspartei (Z), die Sozialdemokraten (SPD); die Rechtsparteien (u. a. DVP, DNVP), die die W. R. nur zögernd und halbherzig unterstützten (»Vernunftrepublikanismus«) oder sie ablehnten; die Kommunisten (KPD) und Nationalsozialisten (NSDAP) als offensive extreme Gegner des demokratischen Interner Link: Staates.
Die ersten Interner Link: Wahlen 1919 gewannen die republikanisch-demokratischen Interner Link: Parteien; der Sozialdemokrat Friedrich Ebert wurde zum ersten Präsidenten (Interner Link: Präsident/Präsidentin) der Republik gewählt. Gegenstand ständiger politischer Auseinandersetzungen waren die aus dem Ersten Interner Link: Weltkrieg resultierenden Reparationszahlungen (Interner Link: Versailler Vertrag). Außerordentliche ökonomische Schwierigkeiten (enorme Interner Link: Inflation, Massenarbeitslosigkeit, Weltwirtschaftskrise) begünstigten die antidemokratischen und nationalistischen Gegner der jungen Demokratie. Politische und soziale Spannungen führten seit 1930 zum rapiden Zerfall der Interner Link: Autorität von Interner Link: Regierung und Parlament und zunehmendem Einsatz der Machtbefugnisse des Reichspräsidenten. Durch die Zustimmung einer Interner Link: Mehrheit zum Ermächtigungsgesetz Hitlers 1933 verzichtete der Reichstag schließlich auf seine Rechte und ebnete den Weg zur nationalsozialistischen Machtergreifung.
Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 7., aktual. u. erw. Aufl. Bonn: Dietz 2020. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.
Siehe auch: