Politisch-soziologischer Begriff, der darauf verweist, dass bestimmte wirtschaftliche, soziale oder sonstige Unterschiede als ungerecht betrachtet werden. Dem Begriff liegt immer eine (individuelle oder gesellschaftliche) Werthaltung zugrunde, die die jeweils konkrete soziale oder ökonomische Situation akzeptabel erscheinen lässt bzw. verurteilt und ggf. zu ändern versucht. Letzteres wird in hohem Maß davon beeinflusst, ob die gegebene s. U. als »natürlich« betrachtet oder als Resultat gesellschaftlicher (Rahmen-)Bedingungen angesehen wird.
Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 7., aktual. u. erw. Aufl. Bonn: Dietz 2020. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.