Weltanschauung und Werthaltung, die durch den protestantischen (evangelischen) Glauben geprägt ist. Die Reformation (der katholischen Lehre) durch die Protestanten (16. Jh.) stellte das Individuum (und dessen unmittelbaren Zugang zu Gott) in den Mittelpunkt des Glaubens und hatte bedeutenden Anteil am Erfolg der Interner Link: Aufklärung und der Durchsetzung des Vernunftprinzips. Der P. bewirkte eine Pluralisierung christlich-religiöser Strömungen und brachte eine Vielfalt von Interner Link: Kirchen und missionarischen Aktivitäten hervor. Nach M. Weber schuf der P. die Grundlagen für die Entstehung kapitalistischer Wirtschaftssysteme und die rationalistisch verfassten Gesellschaftsordnungen des Westens (protestantische Ethik). P. umfasst alle theologischen und konfessionellen – im Einzelnen recht unterschiedlichen – Richtungen und Gruppen, die in der Reformation und in der Folgezeit entstanden sind (Lutheraner, Reformierte, Calvinisten, Freikirchen, Freie Gemeinden u. a.).
Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 7., aktual. u. erw. Aufl. Bonn: Dietz 2020. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.
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