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Pragmatismus | bpb.de

Pragmatismus

[griech.] 1) P. (auch: Neo-P.) ist eine philosophische Strömung, die die lebenspraktische Bedeutung des Philosophierens (Nachdenkens, Reflektierens) in den Mittelpunkt stellt und danach fragt, welchen Nutzen unterschiedliche Handlungen, Ideen, Wertungen etc. bewirken. Aus Sicht des P. ist die Trennung zwischen einer (niederen) körperlich-realen Welt und einer (höheren, dahinterliegenden) geistig-abstrakten Welt falsch. Vielmehr müssen die geistigen Fähigkeiten des Menschen als zusätzliche Möglichkeit der Erfassung und (nutzbringenden) Gestaltung der Welt verstanden werden, d. h., das intellektuelle Schaffen muss immer wieder in die tatsächliche Welt geführt werden und sich dort (als praktisch und nützlich) bewähren. Ausgangspunkt des P. ist eine pluralistische Welt mit offener (nicht determinierter) Zukunft für alle Individuen. Vielfalt und Offenheit lassen die Möglichkeit zur (politischen) Gestaltung und (nützlichen) Verbesserung der menschlichen Existenz zu, erfordern allerdings auch persönliche Verantwortungsbereitschaft und (immer wieder neue) Ordnungsleistungen (z. B. hinsichtlich des politischen Zusammenlebens von Menschen).

2) Ugs. bezeichnet P. ein Handeln, das nicht in erster Linie an ideologische oder unverrückbare Prinzipien gebunden ist.

Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 7., aktual. u. erw. Aufl. Bonn: Dietz 2020. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.

Siehe auch:

Fussnoten