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Verschwörungstheorien | bpb.de

Verschwörungstheorien

Verschwörung bedeutet, dass Menschen sich im Geheimen zusammen tun. Diese Menschen nennt man Verschwörer. Sie wollen ein gemeinsames Ziel erreichen. Das Ziel schadet aber oft anderen Menschen. Deshalb halten die Verschwörer es geheim. Eine Verschwörungstheorie ist eine Vermutung über eine solche Verschwörung.

Verschwörungstheorien

In einer Verschwörungstheorie gibt es Vermutungen und Überlegungen, wie etwas passiert sein könnte. Es sind Vermutungen darüber, was eine Gruppe von Verschwörern im Geheimen gemacht oder geplant haben könnte.

Die Menschen die an eine Verschwörungstheorie glauben, nennt man auch Verschwörungstheoretiker oder Verschwörungstheoretikerinnen.

Zur ersten Mondlandung gibt es zum Beispiel eine bekannte Verschwörungstheorie, die besagt:
Die erste Landung auf dem Mond hat nicht stattgefunden. Die Filmaufnahmen der Mondlandung wurden in einem Filmstudio gemacht. Das ist aber falsch. Es gibt Satellitenbilder, auf denen die Landeplätze der Astronauten zu sehen sind. Man kann auch Materialien sehen, die bei der Landung zurückgelassen wurden.

Eine Verschwörungstheorie vermischt Realität und erfundene Fakten. Im Externer Link: Internet können sich solche Theorien schnell verbreiten. Oft ist es dann schwer zu wissen:
Was stimmt wirklich?
Was wurde erfunden?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auch in dem Artikel Interner Link: „Fake News“.

In der Corona-Krise verbreiten sich auch Nachrichten über das Virus sehr schnell. Aber nicht alle Nachrichten sind wahr. (© Pexels)

Wie kann man Verschwörungstheorien erkennen?

Verschwörungstheoretiker und Verschwörungstheoretikerinnen fragen:
Wem hat etwas genützt?
Wenn sie jemanden gefunden haben, glauben sie, dass derjenige schuld ist. Verschwörungstheoretiker und Verschwörungstheoretikerinnen denken: Diejenigen, die von einer Krise Vorteile haben, müssen die Schuld an der Krise haben. Sie sagen: Diese Menschen sind böse und wollen anderen schaden.

In der Realität kann man aber oft nicht klar zwischen Gut und Böse unterscheiden. Viele Dinge haben zugleich gute und schlechte Seiten. Eine Entscheidung kann einigen Menschen nützen und anderen Menschen schaden.
Verschwörungstheoretiker und Verschwörungstheoretikerinnen beachten das nicht. Sie unterscheiden einfach nur zwischen Gut und Böse. Verschwörungstheoretiker und Verschwörungstheoretikerinnen sagen:
• Es gibt Verschwörer und Verschwörerinnen, die böse sind.
• Es gibt Opfer, die gut sind.
Verschwörungstheorien vereinfachen also schwierige Fragen.

Die meisten Verschwörungstheorien haben diese drei Kennzeichen:

1. Nichts geschieht durch Zufall, alles wurde geplant
Eine Gruppe von Verschwörern handelt im Geheimen.
2. Nichts ist so, wie es scheint
Man erkennt erst, was wirklich vor sich geht, wenn man die geheime Gruppe erkennt. Diese Gruppe hat alles geplant. Wenn Probleme auftauchen und Fragen gestellt werden, antworten Verschwörungstheoretiker und Verschwörungstheoretikerinnen ähnlich. Sie sagen, dass ein geheimer Plan der Verschwörer dahintersteckt.
3. Alles ist miteinander verbunden
Institutionen und Personen arbeiten zusammen, von denen man das nie gedacht hätte.

Mehr dazu erklärt Prof. Butter in dem Podcast Interner Link: "Warum gibt es gerade so viele Verschwörungstheorien?" (Minute 2:50 ff.).

Manche Verschwörungstheorien sind ungefährlich:
Wer nicht an die Mondlandung glaubt, gefährdet nicht seine Umgebung.

Andere Verschwörungstheorien können Angst machen.
Zum Beispiel machen sie Angst vor der vermuteten Gruppe von Verschwörern oder dem Untergang der Welt. Diese Verschwörungstheorien schaden dann den Menschen, die an sie glauben.

Manche Verschwörungstheorien sind für viele Menschen gefährlich.
Zum Beispiel sind einige Menschen gegen das Impfen. Verschwörungstheoretiker und Verschwörungstheoretikerinnen verbreiten zum Beispiel die falsche Theorie, dass Impfen Autismus auslöst. Wenn Menschen an diese Theorie glauben, lassen sie vielleicht ihre Kinder nicht mehr impfen. Dann können sich gefährliche Krankheiten schneller verbreiten.

Menschen glauben schneller an Verschwörungstheorien, wenn sie schlecht mit Unsicherheit umgehen können. Die Theorien geben ihnen dann Sicherheit.

Besonders in Krisenzeiten gibt es viele Verschwörungstheorien. Deshalb gibt es zum Beispiel auch viele Verschwörungstheorien rund um die Corona-Krise. Mehr Informationen zu dem Thema "Verschwörungstheorien“ gibt es in dem Podcast Interner Link: "Warum gibt es gerade so viele Verschwörungstheorien? 9. Politikstunde vom 31.3.2020“, auf der bpb.de-Seite "Spezial zum Thema 'Verschwörungstheorien'" und in einfacher Sprache in dem Artikel Interner Link: "Das Coronavirus und Verschwörungstheorien“.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb (Hrsg.): einfach POLITIK: Lexikon. Autor/inn/en: D.Meyer, T.Schüller-Ruhl, R.Vock u.a./ Redaktion (verantw.): Wolfram Hilpert (bpb). Bonn: 2022. Lizenz: CC BY-SA 4.0 //

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