Die Weltwährungsordnung von Bretton Woods basierte auf vereinbarten festen Wechselkursen, die von den Staaten nicht willkürlich geändert werden durften. Ein System fester Wechselkurse funktioniert relativ reibungslos, solange die Zahlungsbilanz jedes einzelnen am Welthandel teilnehmenden Staates, d. h. der Wert seiner außenwirtschaftlichen Transaktionen (Handels-, Dienstleistungs-, Kapital- und Devisenbilanz), ausgeglichen ist. Vorübergehende Zahlungsbilanzdefizite der Mitgliedsländer des Internationalen Währungsfonds (IWF) können durch kurzfristige Kredite des IWF ausgeglichen werden.
Größere, sich über längere Zeiträume erstreckende Ungleichgewichte in den Zahlungsbilanzen können dagegen zu gravierenden Störungen des Weltwährungs- und -handelssystems führen. Genau das trat Anfang der 1970er-Jahre ein, nachdem die Zahlungsbilanz der USA längerfristig unausgeglichen war und die USA ihre Garantie, US-Dollar unbegrenzt in Gold einzutauschen, aufkündigten. Das System von Bretton Woods brach zusammen. Mit der Freigabe der Wechselkurse der wichtigsten Währungen der Welt fand das bisherige System fester Wechselkurse 1973 sein Ende. Der IWF erhielt in den folgenden Jahren ein neues Regelwerk zur Überwachung der Wechselkurspolitik der Mitgliedsländer.
Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.