Volkswirtschaftslehre. Einordnung der Volkswirtschaftslehre in die Wissenschaften
Volkswirtschaftslehre. Einordnung der Volkswirtschaftslehre in die Wissenschaften
der Zweig der Wirtschaftswissenschaften, der sich mit der Untersuchung und Erklärung gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge befasst. Die Einteilung der Volkswirtschaftslehre erfolgt in allgemeine und spezielle Volkswirtschaftslehre. Im Mittelpunkt der allgemeinen Volkswirtschaftslehre steht die Wirtschaftstheorie, die wiederum in
Die Entwicklung der Volkswirtschaftslehre zu einer modernen Wissenschaft, wie wir sie heute kennen, setzte im 17. und 18. Jahrhundert während der Zeit des
Der ungezügelte
Insbesondere in Deutschland wurde die Volkswirtschaftslehre etwa ab der Mitte des 19. Jahrhunderts von der historischen Schule geprägt, zu deren wichtigsten Vertretern Gustav Schmoller (* 1838, † 1917), Georg Friedrich Knapp (* 1842, † 1926) und Werner Sombart (* 1863, † 1941) gehörten. Ausgangspunkt deren Überlegungen ist hier die Annahme, dass die Wirtschaft jedes Landes geschichtlich gewachsen ist und deshalb allgemeingültige volkswirtschaftliche Theorien nicht zur Erklärung geeignet sind. Jede Volkswirtschaft muss aus Sicht der historischen Schule vielmehr mit ihren Eigenheiten und besonderen Merkmalen betrachtet und untersucht werden.
Mit der Neoklassik begann etwa ab 1880 eine neue Epoche der Volkswirtschaftslehre, die vor allem durch Ökonomen wie William Stanley Jevons (* 1835, † 1882), Léon Walras (* 1834, † 1910) und Carl Menger (* 1840, † 1921) geprägt wurde. Während in der klassischen Schule der Wert eines Gutes vom Arbeitsaufwand (Arbeitswertlehre) für dieses Gut abhängt, betonen die Neoklassiker, dass der Wert eines Gutes durch den Nutzen, den dieses Gut dem Verbraucher zur Befriedigung seiner Bedürfnisse stiftet, bestimmt wird (subjektive Wertlehre). Die am Nutzen der Konsumenten orientierte Betrachtung des Güterwertes und die Verwendung exakter mathematischer Darstellungsweisen seitens der Vertreter der Neoklassik, die auch als Grenznutzentheoretiker bezeichnet werden, schufen die Voraussetzungen für die moderne Mikroökonomie.
Den wichtigsten Anstoß zur Weiterentwicklung der gesamtwirtschaftlichen Theorie gab der britische Nationalökonom John Maynard Keynes (* 1883, † 1946). Keynes suchte unter dem Eindruck der im Oktober 1929 beginnenden Weltwirtschaftskrise nach Wegen, wie der Staat durch eine aktive Wirtschaftspolitik der Wirtschaft aus einer Krise helfen kann. Im Zentrum der Überlegungen des
Aus der Sicht des
Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.