Bezeichnung für den Durchschnitt aller Preise in einer Volkswirtschaft. In der Praxis wird eine solche statistische Berechnung nicht vorgenommen, sondern die Preisentwicklung anhand eines Interner Link: Preisindex (siehe dort) festgestellt. Steigt (sinkt) das Preisniveau in der Volkswirtschaft, sinkt (steigt) die Interner Link: Kaufkraft (siehe dort) . Das Preisniveau und die Kaufkraft des Geldes stehen somit in einem umgekehrten Verhältnis. Das allgemeine Preisniveau möglichst stabil zu halten, ist ein wichtiges wirtschaftspolitisches Ziel.
Die von der amtlichen Statistik gemessene prozentuale Veränderung des allgemeinen Preisniveaus in Gestalt einer Interner Link: Inflationsrate (siehe dort) kann von der subjektiven Inflationswahrnehmung der Verbraucher abweichen. Diese gefühlte Inflation, gemessen durch den Index der wahrgenommenen Inflation (IWI), lag nach Umfragen v. a. nach Einführung des Euro über der offiziellen Inflationsrate. Ein Grund dafür ist, dass die Verbraucher Preissteigerungen bei häufig gekauften Gütern des täglichen Bedarfs (z. B. Lebensmitteln) stärker wahrnehmen als bei selten gekauften Gütern (z. B. Möbel, Autos). Daneben vergleichen die Konsumenten die aktuellen Preise häufig nicht mit den Preisen vom Vorjahr, sondern auch mit Güterpreisen aus weiter zurückliegenden Jahren. Weiterhin werden Preissenkungen bei bestimmten Gütern (z. B. Strom, Erdgas) von Verbrauchern geringer wahrgenommen als vorangegangene Preissteigerungen. Bei der Berechnung des IWI, den das Statistische Bundesamt 2005 in Kooperation mit der Universität Freiburg (Schweiz) entwickelt hat, werden deshalb die subjektive Wahrnehmung und die Kaufhäufigkeit berücksichtigt.
Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.