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Preisbildung | bpb.de

Preisbildung (freie Preisbildung)

Preisbildung. Beispiel für die freie Preisbildung auf einem Markt

der Prozess des Zustandekommens eines Preises durch das Zusammenwirken von Angebot und Nachfrage. Die Preisbildung ist von der jeweiligen Marktform abhängig. Deshalb unterscheidet man grundsätzlich zwischen der Preisbildung auf vollkommenen Märkten und der Preisbildung auf unvollkommenen Märkten. Unterschieden wird z. B. zwischen der Preisbildung bei vollständiger Konkurrenz (freie Preisbildung), der Preisbildung bei unvollständiger Konkurrenz bzw. Interner Link: monopolistischer Konkurrenz (siehe dort), der Preisbildung beim Interner Link: Monopol (siehe dort) und der Preisbildung beim Oligopol.

Unter den idealen Bedingungen der vollständigen Konkurrenz ist die Preisbildung das Ergebnis des Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage, bei dem sich der Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge bilden. Die Beziehungen zwischen Marktpreis, Angebots- und Nachfragemenge können dem folgenden Beispiel entnommen werden.

Bei einem Marktpreis von 10 € werden von den Anbietern 350 Einheiten des Gutes angeboten, jedoch nur 150 Einheiten des Gutes nachgefragt, sodass ein Angebotsüberhang von 200 Einheiten besteht. Diese Situation führt zu Preissenkungen durch die Anbieter. Beim Marktpreis von 9 € sind die Anbieter bereit, noch 300 Einheiten zu verkaufen. Zu diesem Preis wollen die Nachfrager jedoch nur 200 Einheiten kaufen. Es besteht also weiterhin ein Angebotsüberhang in Höhe von 100 Einheiten. Senken die Anbieter den Preis weiter auf 8 €, werden noch 250 Einheiten des Gutes zum Verkauf angeboten. Bei diesem Preis sind die Nachfrager bereit, eine größere Menge des Gutes zu kaufen (250 Einheiten). Angebotsmenge und Nachfragemenge stimmen beim Preis von 8 € überein, das Interner Link: Marktgleichgewicht (siehe dort) ist erreicht. Im Gleichgewicht wird die größte Gütermenge (250 Einheiten) umgesetzt und der Markt ist geräumt, da weder ein zu großes Angebot noch eine zu große Nachfrage besteht. Beim Gleichgewichtspreis von 8 € kommen somit alle Anbieter, die bereit sind, ihr Gut zu diesem Preis oder einen niedrigeren Preis zu verkaufen, und alle Nachfrager, die bereit sind, mindestens diesen Preis zu zahlen, zum Zuge.

Nur im Schnittpunkt von Angebotskurve und Nachfragekurve besteht das Marktgleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Bei einem höheren Preis als dem Gleichgewichtspreis besteht ein Angebotsüberhang und bei einem niedrigeren Preis übersteigt die Nachfrage die angebotene Menge. Die laufenden Anpassungshandlungen der Marktteilnehmer, z. B. Senkungen des Preises durch die Anbieter oder Käufe auf Vorrat seitens der Verbraucher, lenken Angebot und Nachfrage in Richtung des Marktgleichgewichts; sie werden auch als Interner Link: Marktmechanismus (siehe dort) bezeichnet.

Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.

Fussnoten