in der Volkswirtschaftslehre der Prozess der automatischen Preisbildung durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage auf Märkten mit einer Vielzahl von Anbietern und Nachfragern in der Marktform der vollständigen Konkurrenz bzw. des
Eine besondere Rolle in diesem Zusammenspiel der Marktfaktoren hat der Preis, da er Angebot und Nachfrage am Markt zum Ausgleich bringt und damit einen Gleichgewichtszustand herbeiführt.
Ist die nachgefragte und die angebotene Menge eines Gutes vom Preis abhängig, wird der Anbieter normalerweise umso mehr (weniger) verkaufen, je höher (niedriger) der Preis des Gutes ist. Umgekehrt wird der Nachfrager üblicherweise umso mehr (weniger) kaufen, je niedriger (höher) der Preis ist. Der Gleichgewichtspreis, der Angebot und Nachfrage zum Ausgleich bringt, bildet sich nun genau in der Höhe, bei der die von den Verkäufern angebotene Menge an Gütern auch von den Nachfragern tatsächlich gekauft wird (Gleichgewichtsmenge). Der Markt ist dann geräumt; es besteht somit weder ein Angebotsüberhang noch ein Nachfrageüberhang. Die Wirtschaft befindet sich jedoch laufend in Bewegung und sowohl die angebotenen Gütermengen als auch die nachgefragten Gütermengen verändern sich ständig. Das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem Markt ist deshalb kein dauerhafter Zustand. Mit der ständigen Veränderung von Angebot und Nachfrage verändert sich dementsprechend auch der Gleichgewichtspreis laufend. Unter der Bedingung, dass eine Vielzahl von Marktpartnern auf beiden Seiten untereinander in Wettbewerb treten, stellt sich dadurch jeweils (wie von einer unsichtbaren Hand gesteuert) ein neues Gleichgewicht von Preis und Menge ein.
Steigt z. B. das Einkommen der Haushalte durch Lohnerhöhungen an, werden sie eine größere Gütermenge am Markt nachfragen. Steigt die Nachfrage nach bestimmten Gütern jedoch über das Angebot dieser Güter, das gleichzeitig vorhanden ist, wird der Marktpreis für diese Güter steigen (es bildet sich dann ein neuer, höherer Gleichgewichtspreis). Steigende Preise für bestimmte Güter führen jedoch normalerweise zu steigendem Angebot, da die Hersteller die Möglichkeit sehen, höhere Gewinne zu erwirtschaften und deshalb mehr produzieren. Durch die erhöhte Produktion steigt das Angebot und ein neuer, niedrigerer Gleichgewichtspreis bildet sich, bei dem allerdings eine größere Gütermenge umgesetzt wird.
Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.