Entwicklungsländer
Low Income Countries, LIC, (Middle Income Countries, MIC)
Staaten, die im Vergleich zu den Industrieländern (Erste Welt) unter anderem ein deutlich geringeres Sozialprodukt pro Kopf, eine geringe Arbeitsproduktivität, hohe Analphabetenquote und einen hohen Anteil landwirtschaftlicher Erwerbstätigkeit aufweisen. Das Ende des Ost-West-Konflikts hat die Dreiteilung der Welt in Erste, Zweite und Dritte Welt brüchig werden lassen. Die Zweite Welt, der ehemalige sozialistische Staatenblock, existiert nicht mehr und die Dritte Welt hat als Einheit allenfalls in der Endphase der Kolonialzeit bestanden, als alle Kolonialländer einig waren in ihrem Streben nach Unabhängigkeit. Die Zweite Welt wird heute eher als Gruppe der Interner Link: Transformationsländer bezeichnet. Die Länder der Dritten Welt, die Entwicklungsländer, sind nach ihrer kulturellen Herkunft, ihren politischen und wirtschaftlichen Strukturen und ihrer sozialen Schichtung untereinander sehr verschieden, und diese Unterschiede haben in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen.
Die Weltbank unterscheidet nach dem Hauptkriterium Interner Link: Pro-Kopf-Einkommen (siehe dort) folgende Ländergruppen: Länder mit niedrigem Einkommen (Low Income Countries,LIC, bis 1 045 US-$ Bruttonationaleinkommen), Länder mit mittlerem Einkommen (Middle Income Countries,MIC), Entwicklungsländer mit hohem Einkommen sowie marktwirtschaftliche Industrieländer (über 12 736 US-$). Bei den MIC wird eine untere (1 046 bis 4 125 US-$) und eine obere (4 126 bis 12 735 US-$) Einkommenskategorie unterschieden. Schwellenländer sind jene Entwicklungsländer, von denen angenommen wird, dass ihr Entwicklungsstand so weit fortgeschritten ist, dass sie aufgrund ihrer wirtschaftlichen Eigendynamik und des exportorientierten Wachstums bei zunehmender Industrialisierung die typischen Merkmale eines Entwicklungslandes selbst überwinden können (z. B. Brasilien, Mexiko, Malaysia, Singapur, Südkorea).
Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.
Fussnoten
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