Maßnahmen im Rahmen angebotsorientierter Wirtschaftspolitik zur Verringerung staatlicher Eingriffe (Regulierung) in das Marktgeschehen. Deregulierung verfolgt das Ziel, ineffiziente Normen und ordnungsrechtliche Vorschriften sowie Marktzutrittsbeschränkungen abzubauen, um für Unternehmen größere Entscheidungsspielräume zu schaffen, wirtschaftliches Wachstum zu begünstigen, Arbeitsplätze zu schaffen und die Schattenwirtschaft einzudämmen.
Der Staat soll sich durch die Zurücknahme von Reglementierungen auf die Schaffung von Rahmenbedingungen für die marktwirtschaftliche Selbststeuerung beschränken. Maßnahmen der Deregulierung sind z. B. der Abbau staatlicher Auflagen, Genehmigungen oder die Auflösung von Monopolen und die Privatisierung öffentlicher Unternehmen. So wurde z. B. das Fernmeldemonopol der früheren Deutschen Bundespost und später der Deutschen Telekom am 1. 1. 1998 aufgelöst. Die Freigabe des Telekommunikationsmarktes für den Wettbewerb hat bislang zu erheblichen Preissenkungen bei den Kosten für Ferngespräche geführt.
Durch Auflösung von Monopolen und leichteren Marktzutritt für neue Unternehmen entsteht also mehr Wettbewerb, der zu sinkenden Preisen für die Verbraucher führt. Darüber hinaus wird die Produkt- und Leistungsvielfalt zunehmen, da neue Anbieter Kunden gewinnen wollen. Andererseits bewirkt die Auflösung von Monopolen zumindest kurzfristig den Abbau von Arbeitsplätzen, da der ehemalige Monopolist aus Kostengründen zu große Personalbestände verringern wird. Durch die steigende Nachfrage werden jedoch langfristig zusätzliche Anbieter auf den Markt streben, sodass es im Regelfall zu einer Steigerung der Beschäftigung kommen sollte.
Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.