Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Börse | bpb.de

Börse (Effektenbörse), (Devisenbörse), (Warenbörsen).

Der Begriff Börse stammt aus dem 15. Jahrhundert aus dem belgischen Brügge. Er umschrieb eine regelmäßige Versammlung reicher italienischer Händler auf einem Platz. Benannt war dieser Marktplatz nach dem dort ansässigen Patriziergeschlecht van der Beurse.

In Deutschland existierten seit dem 16. Jahrhundert vorwiegend in den Metropolen (Berlin, Hamburg, Frankfurt usw.) die ersten Börsen. Im 19. Jahrhundert entstanden die Börsen im heutigen Sinne als ein regelmäßig stattfindender Handelsplatz für Wertpapiere (Effektenbörse), Währungen (Devisenbörse), Edelmetalle und andere »vertretbare« Waren (Warenbörsen). Alle börsenfähigen Güter müssen ein wesentliches Merkmal aufweisen, sie müssen untereinander vergleichbar sein. Man spricht auch von Interner Link: Fungibilität (siehe dort). Häuser, Kunstgegenstände, Maschinen usw. gehören nicht an die Börse, da diese Gegenstände nie einander gleichen und somit auch nicht börsenfähig sind.

An der Börse werden Angebot und Nachfrage zusammengeführt. Wertpapierbörsen bieten Anlegern die Möglichkeit, sich an der wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen zu beteiligen. Zudem ist die Börse ein Emissionsmarkt, auf dem neue Wertpapiere angeboten werden (Primärmarkt).

Die Börse hat folgende Aufgaben: Bereitstellung kosteneffizienter Handelsplattformen, Bündelung der Liquidität durch die Konzentration von Angebot und Nachfrage, Sicherstellung der Fungibilität, d. h. der Austauschbarkeit und der identischen Ausstattung einer Wertpapiergattung, Sicherung einer größtmöglichen Transparenz für die Anleger, Bereitstellung von Informationen in Form von Preisen und Umsätzen. Für Transparenz und eine ordnungsgemäße Kursfeststellung (Preisbildung) beim Börsenhandel sorgt die Marktaufsicht. Sie besteht aus der Interner Link: Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (siehe dort), der Börsenaufsicht auf Landesebene und der Interner Link: Handelsüberwachungsstelle (siehe dort) der Börse.

Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.

Fussnoten

Weitere Inhalte

Finanzwirtschaft

Börse: von Bulle und Bär

In Börsen sind Waren nicht sichtbar, sie können nicht mitgenommen werden. Trotzdem sind Börsen für den Handel unverzichtbar. Oft entscheiden Sekundenbruchteile über Gewinne und Verluste.

Finanzwirtschaft

Akteure auf dem Finanzmarkt

Geld ist das Schmiermittel der Wirtschaft. Viele Akteure sind für den Finanzmarkt zuständig. Vor allem Zentralbanken, aber auch private Geschäftsbanken sowie zunehmend Schattenbanken sind wichtig.

Aus Politik und Zeitgeschichte

Ungleichheit in der Klassengesellschaft

Sozioökonomische Ungleichheit lässt sich nur unter Rückgriff auf die Schlüsselkategorie der Klasse verstehen. Die "Klassengesellschaft" steht insofern nicht vor ihrer Rückkehr, sondern war nie weg.

Aus Politik und Zeitgeschichte
Vergriffen

Green New Deals

Vergriffen
  • Online lesen
  • Pdf
  • Epub

Die Erderhitzung liegt in der wachstumsgetriebenen Wirtschaft begründet. Mit „Green New Deals“ wollen Regierungen weltweit die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft vorantreiben.

  • Online lesen
  • Pdf
  • Epub