umgangssprachliche Bezeichnung für ein 1999 bis 2006 erarbeitetes Konzept zur Erhöhung der Sicherheit und Solidität des internationalen Finanzsystems. Ziel ist es, die Kapitalanforderungen an Banken stärker vom wirtschaftlichen Risiko abhängig zu machen sowie neuere Entwicklungen auf den Finanzmärkten und im Risikomanagement der Institute zu berücksichtigen.
Die Vereinbarung enthält drei Säulen, die sich gegenseitig ergänzen: 1) Die Mindestkapitalanforderungen richten sich nach einem Kapitalkoeffizienten, der mindestens 8 % (Eigenkapital im Verhältnis zum Risikovolumen) betragen soll, außerdem sollen operationelle Risiken stärker berücksichtigt werden; 2) das bankenaufsichtliche Überprüfungsverfahren wird neu geregelt; 3) die Kreditinstitute müssen erhöhten Offenlegungsanforderungen genügen. Vor allem die Auswirkungen der neuen Eigenkapitalregeln auf die Verfügbarkeit von Bankkrediten und die Kreditbedingungen für mittelständische Unternehmen waren umstritten.
Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.