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Ṭāhā Maḥmūd Muḥammad | bpb.de

Ṭāhā Maḥmūd Muḥammad

(1909 – 1985), Mystiker und Reformer, geb. in Omdurman, Sudan. Nach seiner Ausbildung und Tätigkeit als Wasserbauingenieur wandte er sich der Propagierung eines stark mystisch und liberal geprägten Islams zu. Seine Lehren, die er in seinem Hauptwerk Die zweite Botschaft des Islams niederlegte, fanden bei vielen Muslimen im Sudan und darüber hinaus großen Anklang. Es bildeten sich Gruppen von Anhängern, die unter dem Namen «Republikan. Brüder» bekannt wurden. Sie verstehen sich nicht als sufische Interner Link: Bruderschaft, üben aber sufische Praktiken aus. T. kam mehrfach in Konflikt mit dem fundamentalist. orientierten sudanes. Regime unter Numeiri. Er protestierte z. B. gegen die im September 1983 erlassenen Strafgesetze, die nach Auffassung der Regierung der Interner Link: Scharia entsprachen. Er erklärte, dass in Zeiten von Hunger das Handabschlagen wegen Diebstahls ungerecht sei. Das sudanes. Regime warf ihm Interner Link: Apostasie vor. Nach langer Haft wurde T. am 18.1.​1985 in der sudanes. Hauptstadt Khartoum trotz weltweiter Proteste erhängt.

Literatur:Oevermann, A.: Die Republikanischen Brüder im Sudan. Eine islamische Reformbewegung im Zwanzigsten Jahrhundert, 1993.

Autor/Autorinnen:Prof. Dr. Ralf Elger, Universität Halle, Orientalistik

Quelle: Elger, Ralf/Friederike Stolleis (Hg.): Kleines Islam-Lexikon. Geschichte - Alltag - Kultur. München: 6., aktualisierte und erweiterte Auflage 2018.

Fussnoten