geboren um 1207 in der Region Balkh, gestorben um 1273 in Konya. Namensgeber und zentrale Integrationsfigur der Mawlawī- Bruderschaft. R. bekannteste Werke sind das Mathnavī, eine aus ca. 25 000 Versen bestehende Sammlung mystischer Erzählungen und der Diwān-i Shams, ein aus ca. 35 000 Versen bestehendes Werk mystischer Liebesdichtung, beide in persischer Sprache. Auf R. gehen zudem die sog. Tischgespräche (Fīhi mā fīh) zurück, ebenfalls in persischer Sprache, und eine Sammlung von sieben Predigten (majālis-i sabʿa) in Arabisch und Persisch. Darüber hinaus sind ca. 150 Briefe überliefert. Wichtigste Quellen über Leben und Wirken sind zwei persischsprachige Hagiographien (Risāla-i Sipāhsalār und Manāqib alʿĀrifīn). Alljährlich findet am Todestag R., dem sog. shab-i ʿārūsī am 17.12., im zentralen Ordensheiligtum in Konya eine Gedenkveranstaltung statt, wozu zahlreiche Anhänger aus aller Welt pilgern. Zentrale Themen des Mystikers R. sind die Einsheit
Literatur:Lewis, Franklin D.: Rumi: Past and Present, East and West. The Life, Teaching and Poetry of Jalāl al-Din Rumi, 2000. – Schimmel, A.: Rumi: Ich bin Wind und Du bist Feuer. Leben und Werk des großen Mystikers, 1978.
Autor/Autorinnen:Dr. Şevket Küçükhüseyin, Universität Bamberg, Iranistik (SK)
Quelle: Elger, Ralf/Friederike Stolleis (Hg.): Kleines Islam-Lexikon. Geschichte - Alltag - Kultur. München: 6., aktualisierte und erweiterte Auflage 2018.