Frühe Formen der period. P. in oriental. Sprachen entstanden zwischen 1828 und 1858 in verschiedenen Städten der islam. Welt (Kairo 1828, Istanbul 1831, Teheran 1837, Beirut 1858) und gingen auf staatliche Initiativen zurück. Eine Vielzahl von privaten Zeitschriften wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jh. gegründet. Neben Nachrichten aus dem In- und Ausland enthielten sie Meldungen über technolog. und wirtschaftliche Entwicklungen sowie Leserbriefe mit Anfragen und Diskussionsbeiträgen zu einem breiten Themenspektrum. Heute existieren in allen Ländern mehrere Tageszeitungen und eine große Vielfalt an Zeitschriften, wobei Auflagenhöhe und Verbreitungsgrad regional große Unterschiede aufweisen. Viele Presseorgane sind staatlich, und fast alle kämpfen gegen strenge Zensurbestimmungen an. Schwerpunkt von Tageszeitungen ist die nationale und internationale Politik, dazu kommen Nachrichten aus Kultur, Wirtschaft, Sport sowie lokale Meldungen. Das Spektrum bewegt sich weniger zwischen links und rechts als zwischen regierungsnah und oppositionell. Zeitungen und Zeitschriften sind oft Forum für lebhafte Diskussionen über Politik, Kultur und Gesellschaft. Daher sind es vielfach Journalisten, die wiederholt Angriffsziel von Seiten des Staates oder islamist. Organisationen werden. Nur die wenigsten Zeitungen haben eigene Korrespondenten im Ausland, und so werden überwiegend die Meldungen internationaler Presseagenturen ausgewertet. Von Gründungszeiten an unterhalten einige Periodika eine Rubrik, in der Leserinnen und Leser einen muslim. Gelehrten um ein Rechtsgutachten (
Literatur:Herzog, C. u. a. (Hg.): Presse und Öffentlichkeit im Nahen Osten, 1995. – Mellor, N.: The Making of Arab News, 2005.
Autor/Autorinnen:Dr. Ines Weinrich, Universität Bochum, Arabistik und Islamkunde
Quelle: Elger, Ralf/Friederike Stolleis (Hg.): Kleines Islam-Lexikon. Geschichte - Alltag - Kultur. München: 6., aktualisierte und erweiterte Auflage 2018.