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Maulid | bpb.de

Maulid

Der 12. Tag des islam. Monats Rabīʿ al-­awwal wird seit dem 12. Jh., ausgehend vom fatimid. Ägypten, als Geburtstag (arab. maulid) des Propheten Muḥammad öffentlich gefeiert und ist in vielen islam. Ländern heute ein offizieller Feiertag. Im Mittelpunkt der Feiern steht die Rezitation eines Poems über Muḥammad (arab. maulidīya). Hunderte solcher Werke existieren, einige genießen besondere Verehrung, etwa das türkische sog. Mevlid des Süleyman Çelebi (verf. 1409). Sufische Andachtsübung (Interner Link: Dhikr) und Kerzen gehören in vielen Gegenden zur Feier. Maulidfeiern werden vielerorts außerdem lokalen Heiligen gewidmet, wobei häufig au­ßer­islam. Einflüsse deutlich werden. Maulidrezitationen werden auch zu privaten religiösen Feiern, namentlich unter Frauen, abgehalten. Die Praxis des M. wird von vielen Islamisten als Neuerung abgelehnt.

Literatur:Kaptein, N. J. G.: Muhammad’s Birthday Festival, 1993. – Schimmel, A.: Und Muhammad ist sein Prophet, 1995. – Katz, M.: The birth of the prophet Muḥammad: devotional piety in Sunni Islam, 2007.

Autor/Autorinnen:Prof. Dr. Gottfried Hagen, University of Michigan, Turkish Studies

Quelle: Elger, Ralf/Friederike Stolleis (Hg.): Kleines Islam-Lexikon. Geschichte - Alltag - Kultur. München: 6., aktualisierte und erweiterte Auflage 2018.

Fussnoten