Heute wie selbstverständlich genutzt, wurde das I. in den meisten Staaten der islamischen Welt nur zögerlich eingeführt, da die Informationsrevolution für die Regierungen gleichzeitig den Verlust von Kontrolle über Information bedeutete, was mit den ökonom. und bildungspolit. Vorteilen des Mediums vereinbart werden musste. Noch immer sind Versuche der Kontrolle auf technischer Ebene, z. B. durch Blockieren von Facebook, Twitter oder YouTube, zu beobachten. In einigen Regionen ist der Zugang strukturell durch geringe Kapazitäten oder hohe Gebühren begrenzt. Besonders bei jungen Leuten spielen Chats und Blogs als Tor zur Außenwelt eine große Rolle. Blogs und soziale Medien sind aber nicht zuletzt für Journalisten oder politische Aktivisten ein unverzichtbares Instrument geworden, auch wenn damit oft eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben verbunden ist. – Islam. Lehrinstitutionen stellen religiöse Texte ins I. und geben digitale Korankonkordanzen oder andere Hilfsmittel zum Studium der Religion heraus. Einzelne islam. Gelehrte unterhalten eigene I.seiten und erreichen so weltweit Anhänger. Daneben engagieren sich Privatpersonen und religiöse Organisationen durch die digitale Aufbereitung religiöser Texte. Religiöse Dienstleistungen im Internet wie
Literatur: Gräf, B.: Medien-Fatwas@Yusuf al-Qaradawi. Die Popularisierung des islamischen Rechts, 2010. – Lohlker, R. (Hg.): Jihadism: Online Discourses and Representations, 2013.
Quelle: Elger, Ralf/Friederike Stolleis (Hg.): Kleines Islam-Lexikon. Geschichte - Alltag - Kultur. München: 6., aktualisierte und erweiterte Auflage 2018.