Gegen Ende des 19. Jh. forderten islam. Reformer zum Wohle der Nation bessere Bildung für Frauen; gleichzeitig traten Vorkämpferinnen, meist aus der Oberschicht, für eine Verbesserung der rechtlichen und sozialen Stellung von Frauen ein. Frauen wie die Ägypterin Hudā Shaʿrāwī (1879 – 1947) spielten eine aktive Rolle in der Frauenbewegung wie auch in den arab. Freiheitskämpfen des 20. Jh., da sie sich von der nationalen Unabhängigkeit mehr Rechte für Frauen erhofften. Sie konnten aber nur die wenigsten ihrer Forderungen, etwa die nach Abschaffung der Polygamie und der Kinderehe, durchsetzen. Der Überzeugung der Jungtürken, reformist. Frauenbildung nutze der Nation, verdanken türk. Frauen die Einführung des Frauenwahlrechts schon 1934. Der kemalist. (
Literatur: Kreile, R.: Politische Herrschaft, Geschlechterpolitik und Frauenmacht im Vorderen Orient, 1997. – Gemeinhardt-Buschhardt, K.: Daʿwa. Weiblicher Aktivismus und die neue muslimische Frauenbewegung in Ägypten, 2016.
Autor/Autorinnen:Katharina Boehm, M. A., Bamberg, Arabistik
Quelle: Elger, Ralf/Friederike Stolleis (Hg.): Kleines Islam-Lexikon. Geschichte - Alltag - Kultur. München: 6., aktualisierte und erweiterte Auflage 2018.