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Barrierefreiheit | bpb.de

Barrierefreiheit

Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid

Die Wörter "barrierefrei" auf dieser Illustration können nicht alle Menschen gleich gut lesen, weil im oberen Teil die Kontraste sehr schwach sind. (© Stefan Eling)

Alle sollen mitmachen können

In unserer Gesellschaft sollen alle Menschen die Möglichkeit haben, am öffentlichen Leben teilzunehmen: alte und junge Menschen, behinderte und nicht behinderte, redegewandte und Menschen, die nicht gut Deutsch sprechen, kranke und gesunde Menschen. Die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben bezeichnet man als Inklusion. Sie ist ein Menschenrecht.

Hindernisse

Doch immer noch gibt es viele Hindernisse, man sagt auch Barrieren, die das Mitmachen und Teilnehmen erschweren. Deshalb ist Barrierefreiheit wichtig. Der Begriff wird gebraucht, wenn es darum geht, dass alle Menschen freien Zutritt zu einem Ort haben und dafür keine fremde Hilfe brauchen. Wenn es zum Beispiel Rampen statt Treppen und absenkbare Busse gibt, können auch Menschen im Rollstuhl oder Eltern mit Kinderwagen in das Gebäude kommen oder das Fahrzeug nutzen. Doch Barrierefreiheit ist auch in anderen Bereichen wichtig: Formulare, die nicht nur in komplizierter Amtssprache, sondern auch in Leichter oder Einfacher Sprache vorhanden sind, können auch von Menschen verstanden werden, die nicht gut lesen können oder gerade Deutsch lernen. Gehörlose Menschen sollen Vorträge verfolgen können, zum Beispiel mit Hilfe eines Dolmetschers, der den Text in Gebärdensprache übersetzt.

Es kann krankheits- oder altersbedingt sein, wenn man Bilder wie hinter einem starken grauen Schleier sieht. Manchmal entsteht eine solche Wahrnehmung auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Deswegen ist es wichtig, dass die Kontraste stark sind, die Schrift groß genug und gut erkennbar ist. (© Stefan Eling)

Barrieren im WWW

Auch im Internet ist Barrierefreiheit wichtig. Alle Menschen sollen das Internet nutzen können. Deshalb müssen Internetseiten so gestaltet sein, dass sie jede und jeder gut nutzen kann. Oft aber gibt es Barrieren im Netz. Eine Barriere ist zum Beispiel eine zu kleine Schrift, die das Lesen mühselig machen. Für Menschen mit Sehschwäche sind Bilder und Texte schlecht erkennbar, wenn die Bildkontraste zu gering sind und sich die Texte nur wenig vom Hintergrund abheben. Blinde Menschen können Internetseiten nicht nutzen, wenn es zu Bildern oder Buttons nicht auch Textbeschreibungen gibt. Gehörlose oder schwerhörige Menschen können Videos nicht nutzen, wenn es keine Untertitel gibt. Auch wenn Links oder Schaltflächen sehr klein sind oder der Aufbau einer Webseite unübersichtlich ist, wird das oft als Hindernis empfunden.

Die Schrift oben links im Bild ist sehr klein und für manche Menschen nur sehr schwer lesbar. (© Stefan Eling)

Gesetze

Um die Barrierefreiheit im Internet zu verbessern, gelten gesetzliche Regeln. Sie müssen bei staatlichen Internetseiten beachtet werden. Auch für HanisauLand kümmern wir uns seit langem darum, dass die Seite barrierefrei gestaltet ist. Wenn ihr Barrieren entdeckt, dann bitten wir euch, sie uns zu melden, damit wir sie möglichst rasch entfernen können.

Es gibt Sehbehinderungen, die eine große Verschattung des Sehfeldes bewirken. Dann können bestimmte Bildinhalte nur sehr schwer erkannt werden. Deswegen ist es wichtig, dass die Schrift gut lesbar ist und nicht viel blinkt oder sich bewegt. (© Stefan Eling)

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten