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Zentralismus | bpb.de

Zentralismus

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

In Schloss Versailles bei Paris liefen die Fäden der zentralistischen Herrschaft des Königs Ludwig XIV. zusammen. (© picture alliance)

Politische Ordnung

Mit Zentralismus ist eine politische Ordnung gemeint, in der die gesamte Macht bei einer oder nur wenigen staatlichen Stellen liegt. Diese Macht wird häufig von einem Ort aus ausgeübt, an dem alle Macht im Staat zusammenläuft. Dies war zum Beispiel im Absolutismus der Fall. Auch eine politische Organisation, etwa eine Partei, kann von einer Zentrale aus sämtliche Fäden der Staatsmacht in der Hand halten. Dies war bei der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) der Fall, welche die Macht in der DDR ausübte, und neben der andere Parteien keine Rolle spielten.

Gegensatz zu Föderalismus

Der Zentralismus will die Selbstständigkeit von einzelnen Regionen und Gruppierungen innerhalb des Staates einschränken; möglichst alles soll von der „Zentrale“ aus bestimmt werden. Insofern steht Zentralismus im Gegensatz zum Föderalismus, wie er in Deutschland mit seinen starken, selbstständig regierten Bundesländern besteht.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten