Messbare Werte
Jeder Mensch hat etwas, das Wert für ihn hat, das wichtig und nützlich für ihn ist. Wenn man darüber nachdenkt, merkt man, wie vielfältig die Bedeutung des Wortes „Wert“ ist. Die Wohnung, das Fahrrad, das Smartphone und viele andere Sachen haben einen Wert. Das ist der Geldbetrag, den man beim Kauf bezahlen muss oder beim Verkauf bekommt. Alles, was man messen kann, hat einen Wert: die Höhe eines Berges, die Entfernung zum Mond oder die Zeit, die jemand über hundert Meter läuft. Dieser Wert lässt sich in Minuten und Sekunden, in Metern, Kilometern oder auch auf andere Weise ermitteln. Man spricht dann von einem „objektiven“ Wert. Damit ist gemeint, dass dieser Wert von allen Menschen nachzuvollziehen ist, er hängt nicht von einer persönlichen Bewertung ab.
Menschliche Werte
Es gibt aber viele Werte, die von der persönlichen Einschätzung eines Menschen abhängen. Das sind sogenannte subjektive Werte. Das kann Freundschaft sein, Geschmack, Schönheit und vieles andere. Solche Werte haben mit Gefühl zu tun. Man kann sie deshalb nicht genau messen. Auch die Religion, das gute Gewissen, die Menschenrechte und die Verfassung stellen Werte dar, die man nicht in Messwerte fassen kann. Wenn ihr unter dem Stichwort Ethik nachschaut, werdet ihr mehrere Begriffe finden, in denen „Wert“ und „Werte“ vorkommen.
Wertewandel
Manchmal hört man auch das Wort "Wertewandel". Damit ist eine Veränderung gemeint, die sich über längere Zeit innerhalb einer Gesellschaft vollzieht. Zum Beispiel spielten früher in der Kindererziehung Gehorsam und Pflichterfüllung eine sehr wichtige Rolle. Heute haben sich die Werte gewandelt und die Erziehung zu Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein wird als besonders wichtig betrachtet. Manchmal ist es bei einem Wertewandel auch so, dass Werte wieder an Bedeutung gewinnen, die als überholt galten. So zeigen Untersuchungen, dass Jugendliche heute wieder Fleiß und Ehrgeiz als wichtig einschätzen, was eine Zeit lang eher als veraltet betrachtet wurde. Wenn sich Einstellungen und Ansichten bei vielen Menschen geändert haben, ist ein Wertewandel eingetreten. Das führt zu neuen Einstellungen, es werden Politiker und Parteien gewählt, die diese Werte vertreten und dafür sorgen, dass sich auch manche Gesetze ändern.
Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.