Begriffserklärung
Den Aufbau oder die Gliederung einer Sache bezeichnet man auch als "Struktur". Zum Beispiel kann ein Schulaufsatz eine bestimmte Struktur haben. Er ist dann auf eine bestimmte Weise gegliedert (Einleitung, Hauptteil, Schluss). Es gibt auch Landschaften, in denen Wiesen, Wälder, Flüsse eine bestimmte Landschaftsstruktur ergeben.
Wirtschaftsstruktur
Ein Autowerk, eine Molkerei, eine Baufirma, Landwirtschaftsbetriebe und viele andere Wirtschaftsunternehmen bilden die "wirtschaftliche Struktur" einer Gegend. Die kann sich natürlich immer wieder ändern. Die Baufirma geht pleite, Bauernhöfe schließen, andere Firmen kommen dazu. Dann hat sich die vorherige Struktur geändert und ein Strukturwandel ist eingetreten.
Strukturwandel und Strukturpolitik
Ein Strukturwandel kann sich über mehrere Jahre oder Jahrzehnte hinziehen. Das ist dann der Fall, wenn ganz neue Industriezweige entstehen oder andere fast verschwinden, wie in Deutschland beispielsweise in den letzten Jahrzehnten die Bergbauindustrie. Ein Strukturwandel kann zur Folge haben, dass Arbeitsplätze verloren gehen und eine hohe Arbeitslosigkeit entsteht. Dann müssen neue Arbeitsplätze geschaffen, neue Industrien angesiedelt und andere Wirtschaftszweige entwickelt werden. Die Regierung leitet, wie es heißt, strukturpolitische Maßnahmen ein. Das können beispielsweise Steuervergünstigungen für Betriebe sein, die neue Arbeitsplätze schaffen oder neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die sich gut verkaufen lassen. Es braucht oft viel Zeit, bis sich ein solcher Strukturwandel gut entwickelt und dann wieder viele Menschen Arbeit finden.
Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.