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Spießer | bpb.de

Spießer

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Platzhalter Lexikon S gelb (© Stefan Eling)

Ursprung im Mittelalter

Dieses Wort wird in der Umgangssprache gebraucht. Es müsste aber genau genommen „Spießbürger“ heißen. Denn der Begriff stammt aus dem Mittelalter. Ärmere Stadtbürger, die sich als Waffe nur einen einfach herzustellenden Spieß leisten konnten, wurden von anderen Bürgern von oben herab behandelt und verächtlich angesehen.

Nichts soll sich ändern

Heute werden als "Spießer" abwertend Menschen bezeichnet, die an kleinlichen oder engstirnigen Anschauungen festhalten. Sie sind geistig unbeweglich, alles soll so bleiben, wie es immer war. Spießer wehren sich gegen Veränderungen in ihrem gewohnten Umfeld und lehnen Neuerungen grundsätzlich ab. Mit einer spießigen Haltung ist oft auch Intoleranz gegenüber den Mitbürgern verbunden: Wer anders ist, wird verachtet, seine Lebenseinstellung wird nicht akzeptiert.

Übrigens: Den "Spießer" gibt es auch in der Jägersprache. Damit werden junge Hirsche, Elche und Rehböcke bezeichnet, die an ihrem ersten Geweih "Spieße" haben.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten