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Sozialismus | bpb.de

Sozialismus

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Rot ist die Farbe der Sozialisten. (© Stefan Eling)

Gleichheit und Solidarität

Der Sozialismus ist eine Interner Link: politische Lehre, die Gleichheit und Solidarität aller Menschen betont. Einige seiner Grundideen wurden schon im 18. Jahrhundert, in der Zeit der Aufklärung, beschrieben. Aber erst im 19. Jahrhundert, als es mit der Industrialisierung immer mehr Armut und Elend unter den Arbeitern gab, entwickelte sich der Sozialismus zu einer Massenbewegung. Verschiedene Ideen wurden nun zu einer politischen Lehre zusammengefasst, die sich bald in zwei Strömungen teilte.

Demokratischer Sozialismus

Am Ende des 19. Jahrhunderts vertraten die Arbeiterschaft und die Gewerkschaften den demokratischen Sozialismus. Durch schrittweise Veränderungen sollten die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse und damit die Lebensbedingungen der Menschen verbessert werden. Keiner sollte mehr über andere Menschen Macht ausüben, wenn er nicht demokratisch gewählt war. Aus dieser Bewegung ist die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, die SPD, hervorgegangen.

Revolutionärer Sozialismus

Der revolutionäre Sozialismus strebte dagegen einen gewaltsamen Umsturz und einen radikalen Neuanfang in Wirtschaft und Gesellschaft an. Er verstand sich als Übergangsstadium zum Kommunismus. Nach der russischen Oktoberrevolution im Jahre 1917 entstand so in der Sowjetunion der „real existierende Sozialismus“. Auch in anderen Staaten wurde das sozialistische System eingeführt. Fast überall führte der Sozialismus zu einer Gewaltherrschaft, in der viele Menschen unterdrückt wurden. Um 1990 kam es zum Zusammenbruch vieler sozialistischer Gesellschaftsordnungen.

Sozialistische Parteien heute

In den demokratischen Staaten Westeuropas gibt es nach wie vor sozialistische und sozialdemokratische Parteien. Sie wollen Vorstellungen des Sozialismus auf der Grundlage der Demokratie verwirklichen.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten