Soziale Medien kennt wohl fast jede/r. Oft spricht man auch von Sozialen Netzwerken oder auf Englisch von „Social Media“. Facebook, Twitter oder Instagram, YouTube, Snapchat, WhatsApp und andere zählen dazu. Aber warum sind diese Medien „sozial“? Wie unterscheiden sie sich von anderen Medien wie Zeitungen oder dem Fernsehen?
Digital und Interaktiv
Was Soziale Medien von den „klassischen“ Massenmedien unterscheidet ist zunächst einmal, dass sie nur über das Internet funktionieren. „Sozial“ sind diese Medien, weil sie den schnellen Austausch von Informationen und Meinungen zwischen Nutzer/innen möglich machen. Das kann ein Geburtstagsgruß sein oder ein Aufruf zur Wahl einer bestimmten Partei, ein Katzenvideo, die Hausgaben von deiner Schule oder eine Online-Präsentation zum Klimawandel und natürlich noch ganz viel mehr. Soziale Medien bieten die Chance, Menschen miteinander sehr schnell in direkten Kontakt zu bringen. Das können Familienmitglieder und Freund/innen, Mitarbeiter/innen von Unternehmen und Vereinen sein. Es können aber auch Menschen sein, die sich überhaupt nicht kennen und vermutlich auch nie persönlich kennenlernen werden, die aber gemeinsame Interessen haben und auf diese Weise miteinander kommunizieren. Damit ermöglichen Soziale Medien ihren Nutzer/innen, sich an Diskussionen zu beteiligen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und mitzuwirken. In der Sprache der Politik nennt man das auch „Partizipation“.
Kostenlos?
Im Vergleich zu Medien wie Zeitung oder Rundfunk haben Soziale Medien den Vorteil, dass sie in der Regel kein Geld kosten. Meistens reichen ein paar Klicks, um die Angebote nutzen zu können und selbst aktiv zu werden. Aber Achtung! Die meisten Anbieter von Sozialen Medien stellen ihre Programme und Plattformen zwar unentgeltlich, aber keineswegs kostenlos zur Verfügung: Du bezahlst mit deinen persönlichen Daten, mit denen sich viel Geld verdienen lässt. Diese Daten werden für Werbezwecke genutzt, um für dich passende Produkte zu empfehlen oder auch um dich politisch zu beeinflussen. Darum ist es sehr wichtig, immer ganz genau zu überlegen, welche Informationen du von dir selbst preisgeben will. Grundsätzlich gilt: Je weniger, desto besser!
Jugendschutz
Für Kinder und Jugendliche gilt auch bei den Sozialen Medien der Jugendschutz. Weil Kinder und Jugendliche meistens nicht absehen können, welche Folgen die Weitergabe ihrer Daten haben kann, gilt für sie ein besonderer Datenschutz: Aus diesem Grund dürfen die meisten Soziale Netzwerke erst ab 16 Jahren genutzt werden, so steht es auch in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Anbieter. Bist du jünger, musst du deine Eltern um Erlaubnis fragen.
Wie sozial sind die Sozialen Medien?
Viele von euch können sich wahrscheinlich gar nicht mehr vorstellen, ohne Soziale Medien zu leben. Tatsächlich kann ja auch fast jede/r davon erzählen, wie einfach man mit Hilfe dieser Angebote an Informationen kommt und selbst kommunizieren kann. Trotzdem gibt es viele Diskussionen über Soziale Medien und auch viel Kritik. Soziale Medien kann man leider auch benutzen, um Falschinformationen zu verbreiten, also „Fake News“. Sie sind oft auch problematisch, weil sie dafür sorgen, dass dir nur Inhalte angezeigt werden, die deine Meinung wiedergeben. Oft werden dir auch nur andere Nutzer/innen angezeigt, die deine Meinung und deine Interessen teilen. Der Meinungsaustausch mit Menschen, die anders denken, wird dadurch erschwert. Über Soziale Medien können freie Wahlen beeinflusst und damit die Demokratie gefährdet werden. Auch das Mobbing von anderen Menschen und Mitschüler/innen ist leider über Soziale Netzwerke viel einfacher geworden. Manchmal sind die Sozialen Medien also in Wirklichkeit ganz einfach unsozial.
Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.