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SOS-Kinderdorf | bpb.de

SOS-Kinderdorf

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Kinder in einem SOS-Kinderdorf in Südafrika. (© picture-alliance/ dpa/dpaweb | Horst Ossinger)

Ein Zuhause für Kinder

Es gab und gibt in der Welt viele Kinder, deren Eltern nicht mehr leben oder die ihre Heimat verloren haben. Der Österreicher Hermann Gmeiner überlegte nach dem Zweiten Weltkrieg, wie man den vielen Kindern, die im Krieg zu Waisen geworden waren, helfen könnte. Er kam auf die Idee, den Kindern ein neues Zuhause zu geben. Sie sollten, ähnlich wie in einer Familie, in kleinen Gruppen zusammenleben können. Im Jahr 1949 wurde das erste SOS-Kinderdorf gegründet.

Leben im SOS-Kinderdorf

Jede "Familie" in einem solchen Dorf hat ein eigenes Haus. Dort wohnen fünf bis sechs Kinder vom Säuglingsalter bis zu etwa zehn Jahren und werden von einer „Kinderdorfmutter“ betreut. Auch ältere Kinder können aufgenommen werden, wenn eine jüngere Schwester oder ein jüngerer Bruder von ihnen in der Kinderdorffamilie lebt. Denn es gilt der Grundsatz, dass Geschwister immer in derselben Familie aufwachsen sollen. Zehn bis zwölf Häuser gibt es in einem typischen Kinderdorf. Zurzeit leben ungefähr tausend Kinder in 14 deutschen Kinderdörfern.

Weltweit verbreitet

Die Idee von Hermann Gmeiner ist inzwischen in der ganzen Welt verbreitet. In über 130 Ländern gibt es SOS-Kinderdörfer, in denen mehr als 55.000 Kinder und Jugendliche betreut werden. Sie können in SOS-Hermann-Gmeiner-Schulen und SOS-Kindergärten gehen oder in SOS-Berufsausbildungszentren einen Beruf erlernen. Das alles ist nur möglich, weil ungefähr 6,5 Millionen Menschen in aller Welt die Kinderdörfer mit Spenden und Patenschaften unterstützen.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten