Wortbedeutung
Das Wort „Reformation“ kommt aus dem Lateinischen. Es bedeutet „Erneuerung“. Heute versteht man unter „Reformation“ die Entstehung der evangelischen Kirche vor etwa 500 Jahren.
Martin Luther
Die Reformation wurde 1517 durch Martin Luther ausgelöst. Luther war Mönch und Professor der Theologie in Erfurt. Zu dieser Zeit gab es in Westeuropa nur eine christliche Kirche mit dem Papst in Rom an der Spitze. Luther war sehr unzufrieden mit seiner Kirche. Darum veröffentlichte er 95 Thesen, in denen er Veränderungen forderte.
Spaltung der Kirche
Martin Luthers Kritik wurde in ganz Deutschland schnell bekannt. Viele Menschen waren von seinen Lehren überzeugt. Es gab aber auch viele Menschen, die Luther nicht folgen wollten. Zwischen den Anhängern Luthers und seinen Gegnern kam es zu heftigen Auseinandersetzungen. Luther selbst wurde verfolgt und musste sich einige Zeit auf der Wartburg im heutigen Bundesland Thüringen verstecken. Dort hat er die Bibel ins Deutsche übersetzt. Luther hat bei seiner Übersetzung leicht verständliche Formulierungen für die alten Texte gefunden. Darum fand die "Luther-Bibel" sehr schnell große Verbreitung in der Bevölkerung. Schließlich kam es zur Spaltung der Kirche. Neben der katholischen Kirche mit dem Papst an der Spitze gibt es seitdem die evangelische Kirche.
Die Wartburg in Eisenach. Hier übersetzte Martin Luther in nur elf Wochen das Neue Testament ins Deutsche. (© picture alliance)
Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.