Bewegung im 19. Jahrhundert
Liberalismus (vom lateinischen "liber", das heißt "frei") ist eine Weltanschauung, die die Freiheit und damit die freie Entfaltung des einzelnen Menschen in den Mittelpunkt rückt. Über viele Jahrhunderte hat der Staat seine Bürger geistig,
Politischer Liberalismus
Man unterschied von Anfang an zwischen politischem und wirtschaftlichem Liberalismus. In der Politik ging es darum, die Macht des Staates zu beschränken. Den Menschen sollte nicht vorgeschrieben werden, was sie zu denken und zu glauben hatten. Als Grundsatz sollte gelten: Die Menschen sollen tun können, was sie wollen, solange dadurch nicht die Rechte eines anderen Menschen verletzt werden. Auch der Gedanke, dass die Gewaltenteilung gelten soll, hat im Liberalismus seinen Ursprung.
Wirtschaftlicher Liberalismus
Im Hinblick auf das wirtschaftliche Handeln bedeutete Liberalismus, dass der Markt sich selber regulieren sollte, ohne Bevormundung durch den Staat. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, Privateigentum zu erwerben und damit zu wirtschaften. Dass aber in einem solchen Wirtschaftssystem, in dem allein der Markt entscheidet, die Armen zumeist immer ärmer und die Reichen immer reicher wurden, war unverkennbar.
Soziale Marktwirtschaft
Nach dem Zweiten Weltkrieg entschied man sich in Deutschland für eine soziale Marktwirtschaft und hat dabei bewusst Grenzen für die freie Marktwirtschaft gesetzt. Heutzutage sind Überlegungen des Liberalismus in viele politische, wirtschaftliche und soziale Denkweisen eingeflossen.
Für Spezialisten: Vergleicht doch mal die Forderungen des Liberalismus, wie sie oben beschrieben werden, mit der Verfassung der USA von 1787/89 oder der Erklärung der Menschenrechte der Französischen Revolution 1789.
Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.