Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung
Mit "Kapitalismus" bezeichnet man eine bestimmte
Beginn des Kapitalismus
Die Zeit der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert, als die ersten Fabriken entstanden, gilt als Beginn des Kapitalismus. Damals arbeiteten die Menschen oft unter sehr schlimmen Bedingungen in den Fabriken. Meist war der Lohn gering, die Arbeit war schwer und Gesetze zum Schutz der Arbeiter gab es nicht. Schon bald kam es zu heftigen Protesten gegen diese Situation. Karl Marx (1818-1883) war der schärfste Gegner des kapitalistischen Systems. Er kritisierte, dass die Arbeiter ohne Besitz und wirtschaftlich von den Kapitalbesitzern abhängig waren. Außerdem sei ihnen die Situation der Arbeiter egal.
Reformen
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die kapitalistischen Wirtschaftsordnungen der westlichen Industriestaaten reformiert. Der Staat beeinflusste durch Gesetze und politische Maßnahmen das Wirtschaftsgeschehen, und die stärker gewordenen Gewerkschaften vertraten die Interessen der Arbeiter.
Heute: Marktwirtschaft
Auch heute funktionieren die Wirtschaftssysteme in vielen Industrieländern nach den kapitalistischen Grundsätzen. Aber der Staat versucht durch Gesetze dafür zu sorgen, dass die Menschen nicht mehr ausgebeutet werden und es gerechter zugeht am Markt. Viele Fabriken sind in privater Hand oder gehören Aktiengesellschaften und großen Konzernen. Der Staat schützt das Privateigentum. Meistens wird heute statt von "Kapitalismus" von "Marktwirtschaft" gesprochen. In Deutschland gibt es die soziale Marktwirtschaft.
Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.