Beginn der Frauenbewegung
Jahrhunderte lang hatten Frauen viel weniger Rechte als Männer. Sie durften zum Beispiel keine Schulen oder Universitäten besuchen, keinen Beruf selber bestimmen und auch nicht wählen gehen. Am Ende des 18. Jahrhunderts entstand in vielen Ländern die Frauenbewegung. Frauen kämpften um die Gleichberechtigung in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. In Deutschland entstanden Frauenvereine und Frauenorganisationen, die die Rechte der Frauen verbessern wollten.
Politische Forderungen
Fast alle Frauenorganisationen forderten das Wahlrecht für Frauen, die gleiche Schulbildung wie die Männer und das Recht, einen Beruf frei zu wählen. Das Wahlrecht für Frauen wurde in Deutschland erst 1918 eingeführt. Ende 1960 entstand in Deutschland die sogenannte neue Frauenbewegung, die auch als „Feminismus“ bezeichnet wird. Die Feministinnen fordern, dass die Bevorzugung von Männern in der Gesellschaft beendet wird und Frauen mehr Einfluss erhalten. Nur dann könne die Benachteiligung der Frauen überwunden werden.
Es gibt noch viel zu tun
Elisabeth Selbert (1896-1986) setzte sich als Abgeordnete des Parlamentarischen Rates nach dem Zweiten Weltkrieg dafür ein, dass die Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Grundgesetz steht. (© picture-alliance / dpa)
Elisabeth Selbert (1896-1986) setzte sich als Abgeordnete des Parlamentarischen Rates nach dem Zweiten Weltkrieg dafür ein, dass die Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Grundgesetz steht. (© picture-alliance / dpa)
Auch heute fordern viele Frauen und Männer, dass die Gleichberechtigung von Frauen verbessert wird. Zwar gibt es viele Gesetze, die die Gleichstellung von Frauen und Männern festschreiben. Allerdings werden viele Frauen noch immer benachteiligt - im Arbeitsleben oder der Berufskarriere. Ein Ziel der Frauenbewegung heute ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern.
Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.