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Doktrin | bpb.de

Doktrin

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Platzhalter Lexikon D grau (© Stefan Eling)

Politische Theorie

Als "Doktrin" bezeichnet man eine politische Lehre, eine Theorie oder ein Grundsatzprogramm. Politiker oder eine Partei können eine solche Doktrin vertreten, die als feste Richtlinie für eine bestimmte Politik dient.

Doktrin zur Außenpolitik

So kann es zum Beispiel eine Doktrin geben, die vorgibt, wie die Beziehungen zwischen verschiedenen Staaten gestaltet werden. In Deutschland gab es beispielsweise in den Jahren 1955 bis 1969 die sogenannte Hallstein-Doktrin. Diese nach einem ehemaligen Staatssekretär im Außenministerium benannte Doktrin galt für die deutsche Außenpolitik. Sie besagte, dass die Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen zu allen Staaten verweigerte, die die DDR anerkannten. (Eine Ausnahme war die damalige UdSSR). Die Bundesrepublik wollte damit deutlich machen, dass sie alleine das gesamte deutsche Volk vertrat. Die „Truman-Doktrin“ (benannt nach einem Präsidenten der USA) oder die „Breschnew-Doktrin“ (benannt nach einem Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion) waren weitere Grundsätze, die die internationalen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg stark beeinflussten.

"Doktrinär" und "indoktrinieren"

Von dem Begriff "Doktrin" leiten sich auch die Begriffe "doktrinär" und "indoktrinieren" ab. Wenn jemand als „doktrinär“ bezeichnet wird, dann heißt das, dass er oder sie sehr stark auf eine Meinung festgelegt ist. Meistens meint man damit auch, dass diese Person engstirnig oder einseitig ist. Es gibt auch das Wort "indoktrinieren". Das bedeutet, jemandem die eigene Meinung aufzuzwingen.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten