Was ist ein Bundesstaat?
Wenn sich mehrere Staaten zu einem Gesamtstaat verbinden und dabei teilweise ihre Selbstständigkeit aufgeben, wird daraus ein Bundesstaat. Ein Bundesstaat hat ein Staatsoberhaupt und eine Regierung. Dies unterscheidet ihn von einem "Staatenbund". Bei einem Staatenbund, behält jeder der Staaten, die sich zusammenschließen, seine Selbstständigkeit (Souveränität).
Bundesrepublik Deutschland
Deutschland ist ein Bundesstaat. Der Bundespräsident und die Bundesregierung haben ihren Amtssitz in Berlin. Sie vertreten den Gesamtstaat, der auch "Bund" genannt wird. In den einzelnen Bundesstaaten, die bei uns „Bundesländer“ genannt werden, gibt es Länderregierungen. Die staatlichen Aufgaben in einem Bundesstaat, die Verwaltung und die Gesetzgebung, werden zwischen der Regierung des Gesamtstaates und den Regierungen der Bundesländer aufgeteilt. So liegt beispielsweise die Verantwortung für die Außenpolitik ausschließlich bei der Bundesregierung. Die Länder hingegen sind alleine verantwortlich für die Schulpolitik.
Andere Bundesstaaten
Unsere Nachbarländer Österreich und Schweiz, aber auch Kanada und die USA sind Bundesstaaten. (In den USA werden auch die einzelnen Staaten "Bundesstaat" genannt). Weil die Europäische Union weder ein einfacher Staatenbund, noch ein richtiger Bundesstaat ist, hat das Bundesverfassungsgericht festgelegt, dass sie als "Staatenverbund" bezeichnet wird.
Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.