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Behinderte Menschen | bpb.de

Behinderte Menschen

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Ein blinder Student trägt ein T-Shirt, auf dem in Blindenschrift ein Gedicht eingestickt ist. (© picture alliance/Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild)

Unterschiedliche Behinderungen

In Deutschland leben fast sieben Millionen Menschen mit einer schweren Behinderung. Menschen mit und ohne Behinderung gehören also zu unserem Alltag. Es gibt unterschiedliche Arten von Behinderung. Manche Menschen haben eine körperliche Behinderung. Sie können nicht gehen oder sind beim Sprechen, Sehen oder Hören beeinträchtigt. Andere Menschen haben eine geistige oder seelische Behinderung. Wieder andere haben Lernbehinderungen oder Verhaltensstörungen. Oft ist es für Menschen mit Behinderung schwer, in der Gesellschaft aktiv dabei zu sein, bei vielen Dingen mitzumachen.

In dieser Grundschule lernen behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam. (© dpa)

Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden

Am Leben teilnehmen, mit Freunden gemeinsam Spaß haben, eine Arbeit haben – das möchten alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung. Im Grundgesetz steht, dass niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf. Es gibt verschiedene Hilfen, um Menschen mit Behinderung das Leben in der Gesellschaft, in der Schule und bei der Arbeit zu erleichtern. Es gibt Gesetze, die genaue Vorschriften dazu enthalten. Aber auch jeder Einzelne soll sich darum bemühen, Menschen mit Behinderung so dabei zu unterstützen, sich im Leben zurecht zu finden. Dabei aber muss immer die Würde und Selbstbestimmung des behinderten Menschen im Mittelpunkt stehen.

Abwertung und Aufwertung

Oft werden Menschen mit Behinderung so wahrgenommen, als ob nur ihre Behinderung wichtig wäre. In der Fachsprache nennt man das "Ableismus" (ausgesprochen Äi-be-lismus). Behinderte Menschen erleben oft, dass sie wegen ihrer Behinderung abgewertet werden, dass manche Menschen sie respektlos behandeln. Andere Menschen behandeln behinderte Menschen mitleidig, sie trauen ihnen nicht zu, im Leben alleine zurecht zu kommen. Solche Verhaltensweisen sind für behinderte Menschen oft kränkend. Sie wünschen sich, ganz normal behandelt zu werden. Sie wollen, dass andere Menschen ihnen auf Augenhöhe begegnen. Gute Infos dazu, wie man sich gegen Ableismus wehren kann, findet man auf Externer Link: dieser Seite der Aktion Mensch. Hier gibt es auch Hinweise für einen respektvollen Umgang mit behinderten Menschen.

Inklusion

Wenn jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit, kann man von einem guten Miteinander sprechen. Fachleute sprechen dann von „Inklusion“.

Aktion Mensch

„Aktion Mensch“ heißt die größte Organisation in Deutschland, die sich für die Aufklärung über die Situation von Menschen mit Behinderung und für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen einsetzt. Das Geld, das die „Aktion Mensch“ für ihre Arbeit braucht, sammelt sie über eine Lotterie und mit Spendenaktionen.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten