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Ausgrenzung | bpb.de

Ausgrenzung

Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid

Platzhalter Lexikon A orange (© Stefan Eling)

Andere nicht dazu gehören lassen

Im Begriff "Ausgrenzung" steckt das Wort „Grenze“. Wer ausgrenzt, errichtet eine Grenze zwischen sich und anderen. Er möchte, dass die anderen nicht zu seiner Gruppe dazugehören. Ihr kennt das sicher auch aus der Schule. Da spielen ein paar Schüler Tischfußball und lassen einen anderen Mitschüler nicht mitspielen. Auf den ersten Blick geschieht das aus einem nachvollziehbaren Grund: Beim Tischfußball können eben nur vier Spieler gleichzeitig die Kicker betätigen. Aber natürlich kann man am Ende des Spiels neue Teams bilden. Wenn dann immer der gleiche Mitschüler nicht mitspielen darf, wird er ausgrenzt. Oft ist es dann auch nicht mehr weit zum Mobbing, das eine besonders hässliche Form der Ausgrenzung Einzelner durch eine Gruppe ist.

Warum grenzen Menschen andere aus?

Es gibt viele Gründe dafür, dass Menschen andere Menschen ausgrenzen. Oft hat es damit zu tun, dass man etwas nicht mit anderen teilen möchte. Oft hat es auch mit Misstrauen gegenüber Menschen zu tun, die anders sind als man selbst.Manchmal fühlen sich Menschen durch Ausgrenzung anderer dann in ihrer Gruppe besonders stark. Klar ist aber: Zum fairen Umgang untereinander in einer Gruppe oder einer Schulklasse ist es wichtig, dass alle die Möglichkeit bekommen, in der Gruppe mitzumachen. Für die Politik heißt das, dass alle Menschen die Möglichkeit haben sollen, in Parteien und anderen Organisationen mitzumachen.

Menschen leiden unter Ausgrenzung

Wenn Menschen ausgegrenzt werden, gehören sie nicht mehr zu einer Gruppe. Das tut den meisten Menschen weh. Mal betrifft es Menschen mit Behinderungen, mal Menschen mit einer bestimmen Hautfarbe. Ausgrenzung kann Menschen treffen, die zu einer bestimmten Religionsgruppe gehören oder ein bestimmtes Geschlecht haben. Es gibt viele Formen von Ausgrenzung. Das können zum Beispiel Regeln sein, die nur dazu dienen, andere Menschen aus einer Gruppe fernzuhalten. Manchmal gibt es Verabredungen, andere Menschen auszugrenzen, manchmal erfolgt es so, dass fast niemand anderer es merkt.

Für Expert/innen: Exklusion und Inklusion

Das lateinische Wort für Ausgrenzung ist übrigens „Exklusion“. Das erinnert an den Begriff der „Inklusion“. In der Schule bedeutet Inklusion, dass Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung miteinander in einer Schulklasse unterrichtet werden. Exklusion und Inklusion, Ausgrenzung und Einbeziehung sind Gegensatzpaare.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten