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Armut | bpb.de

Armut

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Elendsviertel in Addis Abeba, Äthiopien. (© picture alliance / Hady Khandani/JOKER)

Was heißt Armut?

Armut bedeutet, dass Menschen nicht genug für ein menschenwürdiges Leben haben. Sie haben nicht genug Essen, nicht genug Kleidung, sie haben kein Geld, um sich ausreichend zu versorgen. Weltweit leben etwa 3,4 Milliarden Menschen unter der Armutsgrenze, 767 Millionen Menschen sogar in extremer Armut, darunter sind etwa 385 Millionen Kinder. Zum Thema Kinderarmut haben wir einen eigenen Artikel hier im Lexikon.

Gründe für Armut

Die Armut in der Welt hat viele Ursachen. Viele Menschen leben in Ländern, wo sie keine Arbeit finden, die ihnen genug Geld zum Leben ermöglicht. Viele Menschen können nicht zur Schule gehen und haben keine Ausbildung. Frauen bekommen häufig mehr Kinder als gewollt, weil Verhütungsmittel für sie nicht verfügbar sind. Das kann die Armut verschärfen. In vielen Ländern der Welt sind die Lebensumstände sehr schwierig. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder lange Dürrezeiten führen oft zu schlechten Ernten oder machen landwirtschaftlichen Anbau ganz unmöglich. Der Klimawandel verschärft diese Situation. In vielen Ländern fehlen Rohstoffe, um eine Industrie aufzubauen, die Arbeitsplätze schaffen könnte. Auch Kriege oder die Ausbeutung durch die eigenen Regierungen stürzen Menschen ins Elend. Oft unterscheidet man zwischen absoluter Armut und relativer Armut. Was ist damit gemeint?

Absolute Armut

Davon spricht man, wenn jemand nicht einmal das Nötigste hat zum Überleben. Das ist der Fall, wenn jemand nicht genug zum Essen und kein sauberes Trinkwasser hat. Oder wenn Menschen auf der Straße leben müssen, weil sie keine Wohnung haben. Wer krank ist, kann die Medizin oder den Arzt nicht bezahlen. In vielen Entwicklungsländern leiden die Menschen unter absoluter Armut. Kinder können dort oft nicht zur Schule gehen

Relative Armut

Auch in reichen Ländern leben viele Menschen in Armut. Sie besitzen dann viel weniger als andere Menschen in ihrem Land. ("Relativ" heißt "im Vergleich zu anderen".) Die Menschen können nicht so gutes Essen kaufen wie andere Menschen oder auch nicht einfach neue Kleidung. Sie haben nicht genug Geld, um hin und wieder ins Kino zu gehen oder Geschenke für Geburtstage zu kaufen. Kindern fehlt oft die nötige Unterstützung, um in der Schule gute Erfolge zu erzielen.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten