[* 30.5.1956 in Florenz, Italien] ital. Politiker und Präsident des Europäischen Parlaments (EP) (seit 3.7.2019).
Studium der Politikwissenschaft an der Universität Florenz; Engagement in der katholischen Jugendbewegung; arbeitet seit 1986 für die in Mailand angesiedelte Tageszeitung »Il Giorno«, 1992 Wechsel zum Sender RAI als Reporter und Moderator, ab 2007 Vizedirektor von »Telegiornale 1«, der Nachrichtensparte. Als Höhepunkt seiner TV-Karriere wird die Moderation der Hauptnachrichtensendung in Rai 1 beschrieben; 2009 Wechsel in die Politik als Kandidat bei den Europawahlen im Juni 2009 für die 2007 neu geschaffene sozialdemokratische Partei »Partito Democratico« (PD), großer persönlicher Wahlerfolg und Einzug in das EP. Bei den Europawahlen 2014 tritt S. wieder an und gewinnt ein Mandat; im Juli 2014 wird S. als einer von14 Vizepräsidenten des EP gewählt; erneutes Mandat bei den Europawahlen 2019. Die neu gewählten Abgeordneten wählen S. im 2. Wahlgang mit 345 der 667 gültigen Stimmen zum Präsidenten des EP gewählt. In der Ansprache nach seiner Wahl versprach er, »den Integrationsprozess wieder in Gang zu setzen und unsere Union zu verändern, um stärker auf die Bedürfnisse unserer Bürger eingehen zu können«. S. sieht sich als Brückenbauer zwischen den Fraktionen im EP, als Kämpfer gegen Nationalismus und Populismus; er versteht das EP als zentralen Ort für die Debatte zur Zukunft der EU und setzt sich für die Organisation einer »Konferenz über die europäische Demokratie«; darüber hinaus wirbt er für eine Reform der EU-Migrationspolitik.
Internet
- Externer Link: https://www.europarl.europa.eu
(Homepage des EP)
- Externer Link: https://www.davidsassoli.com
(in ital. Sprache).
Literatur
Munzinger-Archiv
Frankfurter Allgemeine Zeitung (online) vom 3.7.2019
Süddeutsche Zeitung (online) vom 4.7.2019
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: M. Große Hüttmann
Siehe auch: