Das Konzept des L. wird seit den 1970er-Jahren in der EG als handlungsleitende Idee diskutiert. 1996 wurde zum »Europäischen Jahr des lebenslangen Lernens« ausgerufen. Danach wurde es zunehmend zum Leitbild der europ. Bildungspolitik und soll zum Grundbestandteil des europ. Gesellschaftsmodells werden. Das L. ist ein theoretisches Konzept der Erziehungswissenschaft sowie die dazugehörige Praxis, welche den Menschen dazu befähigen soll, die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten sowie sein Wissen über seine gesamte Lebensspanne eigenständig zu festigen und zu erweitern. Seit 2006 sind die meisten Bildungsprogramme der EU (u. a. COMENIUS, ERASMUS, LEONARDO,GRUNDTVIG) in einem integrierten Aktionsprogramm »Lebenslanges Lernen 2007–2013« zusammengefasst, das für die gesamte Laufzeit 7 Mrd. € zur Verfügung hatte. 2014 wurde das Programm L., zusammen mit anderen EU-Bildungsprogrammen, in »Erasmus+« überführt (Budget: 14,8 Mrd. €, Stand: 2019).
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: T.-C. Bartsch
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