[*5.8.1971 in Riga] EU-Kommissar aus Lettland. Studium (Physik / Wirtschaft) in Riga, ergänzend in Mainz und Maryland.
Ab 1998 bei der lettischen Nationalbank. Ab 2002 Abgeordneter der neuen Partei JL (wirtschaftsliberal) und Finanzminister. 2004–09 Mitglied im EU-Parlament (Haushaltspolitik). Anfang 2009 bis Ende 2013 Ministerpräsident (Etat-Sanierung, 2014 Euro-Einführung).
Seit 2014 Vizepräsident der EU-Kommission, zunächst zuständig für das übergeordnete Ressort Euro und Sozialer Dialog. Schwerpunkt in der Überwachung der Stabilitätskriterien, Betreuung der Euro-Staaten mit Sanierungsbedarf und Mitwirkung beim Aufbau des Stabilitätsmechanismus ESM und der Bankenaufsicht SSM. Seit 1.12.2019 als Exekutiver Vizepräsident Koordinator für das Ressort »Wirtschaft für die Menschen« (Finanzstabilität, Finanzdienste, Kapitalmarktunion). Leiter der Kommissions-Arbeitsgruppe »Eine Wirtschaft im Dienste der Menschen« mit vier weiteren Kommissaren. Pläne für Einlagensicherung, Regulierung der virtuellen Währungen und Schritte gegen Geldwäsche. Verantwortlich für die Vereinbarkeit von wirtschaftlichem Wachstum und der sozialen Säule in der EU.
Literatur
Munzinger Archiv
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: Ch. Stehle